Berlin      Infrarot

 

anderes Licht  -  andere Farben

Grünanlagen eignen sich besonders gut zum Fotografieren mit einem Infrarot-Film.

Allerdings ist es bei diesen Aufnahmen schade, dass ich sie zu einem Zeitpunkt gemacht habe, als es solche Filme nicht mehr zu kaufen gab, denn Kodak hatte sie längst aus der Produktion genommen.

Der Film, mit dem diese Bilder entstanden, war also bereits 7 Jahre überlagert, entsprechend schwach ist die Infrarotempfindlichkeit.

Alle Farben sind insgesamt wesentlich schwächer, wobei das größte Manko ist, dass der Film in den tiefen Schatten bereits transparent ist, also kein sattes Schwarz mehr zeigt, sondern ein dunkelrotes „Flimmern“.

Die Verwendung eines Gelb-Orange-Filters müsste normalerweise kräftig rotes Blattwerk der Bäume zeigen, in diesem Fall tendiert es allerdings schon in Richtung violett.

Dennoch sind die Ergebnisse verwertbar und zeigen zumindest die Wirkungsweise des Films, wenn auch in abgeschwächter Form.

Der Rotfilter bewirkt eine deutliche Verschiebung des gesamten Spektralbereiches, der Himmel weist grünliche Tendenzen auf, das Blattgrün wird jetzt normalerweise besonders intensiv rot, was aber hier (wie oben erwähnt) aufgrund der langen Überlagerung (obwohl der Film tiefgefroren war) bei weitem nicht so deutlich in Erscheinung tritt.


Auf einer speziellen Web-Site über die Farb-Infrarot-Fotografie bin ich etwas ausführlicher auf dieses Thema eingegangen, dort sind auch Bilder mit wesentlich besserer Farbsättigung zu sehen, was den Unterschied zwischen frischem und hier zu sehendem überlagertem Filmmaterial deutlich macht. Dennoch ist die Darbietung auch auf jener Web-Site kein Vergleich mit der Brillanz der Original-Dias.

Die hier gezeigten Fotos entstanden am 20. Juli 2010 im Treptower Park bei sonnigem Wetter und  -  wie man sieht  -  wolkenlosem Himmel.

Die symmetrisch gestaltete Parkanlage eignet sich besonders gut für solche Motive, und das Wechselspiel zwischen Grünstrukturen und Architektur bietet einen interessanten Kontrast.

Verwendung eines Gelb-Orange-Filters, Brennweite 20 mm (Carl Zeiss Flektogon)

Der reine Gelbfilter bewirkt etwas andere Farbtöne, das Rot der Bäume tendiert noch mehr zum Violett, das Blau des Himmels wird klarer und leuchtender.

Im starken Kontrast zum oben gezeigten Bild, welches mit einem Gelbfilter aufgenommen wurde, sei hier noch einmal ein Beispiel mit einem reinen Rotfilter gezeigt. Die Grundfarbe ist eine völlig andere.

Durch die lange Überlagerung zeigt der hier verwendete Kodak EIR-Film ähnliche Ergebnisse wie der alte Kodak IE (der Vorgänger des EIR), welcher noch im E-4 Prozess entwickelt wurde und damals extra eingeschickt werden musste.

Bei jenem Film waren die Farben ähnlich „stumpf“.

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mit Gelb-Orange-Filter und 20 mm Brennweite

mit Orange-Filter und 35 mm Brennweite

Im folgenden sehen wir ein paar Aufnahmen von der O2 World und aus dem unmittelbaren Umkreis.

Auch hier ist es wieder das Spiel mit den Filtern, wobei diesmal noch zusätzlich der reine Orange-Filter zum Einsatz kam  -  welchen Unterschied das bereits zum Gelb-Orange-Filter macht, ist anhand der nächsten beiden Fotos zu sehen.

mit Rotfilter und 20 mm Brennweite

Die Angaben zur Brennweite sollen hier nur als Information nebenbei stehen, die Verwendung der verschiedenen Objektive war lediglich wegen der unterschiedlichen Filtergrößen notwendig, denn ich besitze nicht jeden Filter für alle Gewindegrößen.

Hier ist es eben wieder das 35 mm Flektogon, weil ich noch einmal den reinen Orange-Filter verwenden wollte, der insgesamt über die Jahre hinweg beim Fotografieren mit Infrarot-Filmen etwas zu kurz kam.

Dies war auch der absolut letzte IR-Film, den ich „verknipst“ habe, und zwar am 20. August 2010, genau einen Monat nachdem die Aufnahmen vom Treptower Park entstanden, danach war die Ära des Farb-Infrarot-Films endgültig Geschichte.

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