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Potsdamer Platz  - 

Glamour am einstigen Grenzübergang

Der Potsdamer Platz gehört ganz sicher zu den Orten in Berlin, die eine vollständige „Metamorphose“ hinter sich haben.

Wer das Brachland zur Zeit der Grenzöffnung kennengelernt hat und erst viele Jahre später hierher zurückkam, konnte sicherlich kaum glauben, dass er ein und denselben Platz vor sich hatte; so jedenfalls erging es mir, der eines Abends bereits im Dunkeln als Mitfahrer im Auto heran rollte, um eine Kinovorstellung zu besuchen. Keine Geländemarken waren auszumachen, die eine Orientierung ermöglicht hätten - es war einfach nur ein modernes Ensemble aus Hochhäusern und anderen Bauten entstanden, die einen fast „erschlugen“.


Als wir damals im November 1989, etwa eine Woche nach der Grenzöffnung das erste Mal den Westteil Berlins besuchten, spazierten wir unter anderem vorbei am Anhalter Bahnhof, bewunderten dabei die damals noch existierende Magnetschwebebahn und verließen „Westberlin“ schließlich über den provisorischen Grenzübergang Potsdamer Platz. Immer noch - aber sicherlich nur noch symbolisch - wurden die Ostberliner bei Ihrer „Einreise“ jubelnd empfangen. Der Strom (wenn man ihn überhaupt noch so nennen konnte) ging aber nur in eine Richtung, nämlich gen Westen, und wir hatten Mühe, mit unseren großen, leeren Einkaufstaschen, die wir paradoxerweise ausgerechnet am Sonntag hier füllen wollten, in die andere Richtung durchzukommen.

Wie für den Grenzbereich an vielen Stellen typisch, fand man hier ein recht ödes, wildes Grünland vor. Die Gegend wirkte auf uns etwas trostlos, aber es war eben der Westen und allein schon deswegen interessant, da nahm man gern die Kälte und die geschlossenen Geschäfte in Kauf.

Wenn man sich an diese Szenerien zu erinnern versucht und dann den Potsdamer Platz in heutiger Zeit betrachtet, kann der Kontrast kaum größer sein - wie zum Trotz stehen die großen Bauten - so, als wollten sie diesen Ort mit Nachdruck und in Windeseile beleben.

Wie passend das Ganze ist, steht wieder auf einem anderen Blatt; da gibt es viele Kritiker, die den Potsdamer Platz als ungekonnten Versuch, eine Lücke in der wiedervereinten Hauptstadt auf moderne Weise zu füllen, abtun. Das soll jeder für sich selbst entscheiden.

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