Brodowin
 

das ehemalige Pionierlager am Rande des Dorfes

Das nach dem sowjetischen Pädagogen und Schriftsteller Anton Semjonowitsch Makarenko benannte Anwesen war in der DDR ein in mehrerer Hinsicht genutztes Areal.

Es diente vornehmlich als Kinderferienlager, aber auch die GST (Gesellschaft für Sport und Technik) bildete junge Leute vormilitärisch aus. So mussten die 9. Klassen am Ende des Schuljahres für zwei Wochen pflichtgemäß an diesem Programm teilnehmen.


Das Lager besteht etwa seit Ende der 1950er Jahre. Anfangs befand sich hier nur ein Zeltplatz, der sich über eine Bungalowsiedlung bis hin zum späteren Pionierlager mit Wirtschaftsgebäuden und asphaltierten Wegen entwickelte.

Das obere Bild zeigt das Sozialgebäude, in dem sich u.a. auch die Küche und der große Saal befanden. Letzterer wurde nicht nur als Speisesaal, sondern auch für diverse Veranstaltungen genutzt. Bilder mit Innenansichten sind in der hier verlinkten Bildergalerie zu sehen.


Die Kinderferienlager in der DDR hatten immer einen Volkseigenen Betrieb (VEB) als Träger, für das Lager „Makarenko“ war es der Kranbau Eberswalde, der schon damals ein renommierter Betrieb mit internationalem Ruf war.


„Makarenko“ bestand aus mehreren massiven Gebäuden sowie zahlreichen Holz-Bungalows, auch ein kleiner Konsum war vorhanden.

Vor allem im vorderen zentralen Bereich war die Anlage etwas parkähnlich gestaltet und damit durchaus ansehnlich. Breitere und schmalere Asphaltwege durchzogen das Gelände und es gab so etwas wie einen Paradeplatz.

Nach der Wende hatte man nun dasselbe Problem wie mit vielen anderen „Hinterlassenschaften“, es fand sich kein Käufer, der aus „Makarenko“ eventuell einen touristischen Anziehungspunkt hätte machen können.

Nach mehr als 15jährigem Leerstand entschied man sich schließlich dafür, sämtliche noch vorhandenen Gebäude (viele fehlten ja bereits  -  vor allem die nicht-massiven) abzureißen und die Wege zu entfernen.

Damit gab man das Gelände wieder der Natur zurück, was besonders durch die Nachbarschaft zum NSG Plagefenn sinnvoll ist. Außerdem war das Betreten des Geländes und der teils zerfallenen und „ausgeschlachteten“ Gebäude nicht ungefährlich.

Die Kellerräume unter dem einstigen Sozialgebäude (siehe Bild ganz oben) wurden belassen, aber von außen her abgedichtet und unzugänglich gemacht. Sie dienen schon seit längerem als Winterquartier für mehrere Fledermausarten, für die spezielle Einflugmöglichkeiten belassen wurden.