Das klare Wasser und der Fischreichtum des Parsteiner Sees werden seit jeher gepriesen.


Einige ausgewählte Arten, zu denen auch Bildmaterial von Reiner Krause verfügbar ist, werden auf den folgenden Seiten vorgestellt. Nicht alle stammen dabei aus dem Parsteiner See, was dann aber jeweils vermerkt ist.

In jenen Fällen handelt es sich entweder um Arten, die im Parsteiner See verschollen oder extrem selten sind (oder waren - wohl bemerkt: die Bilddokumentation bezieht sich auf die Zeit vor 1990). So schrumpfte damals beispielsweise der Bestand der Bitterlinge (Rhodeus amarus) bedrohlich, für den Steinbeißer (Cobitis taenia) gilt dies noch heute. Selten sind außerdem der Aal (Anguilla anguilla) und die Quappe (Lota lota).

Ansonsten kommen vor:

Hecht              (Esox lucius)

Wels               (Silurus glanis)

Zander            (Sander lusioperca)

Flußbarsch     (Perca fluviatilis)

Blei                 (Abramis brama)

Schleie           (Tinca tinca)

Karausche     (Carassius carassius)

Kl. Maräne     (Coregonus albula)

Karpfen          (Cyprinus carpio)

Güster            (Blicca bjoerkna)

Plötze             (Rutilus rutilus)

Rotfeder         (Scardinius erythrophthalmus)


(Aufzählung nicht vollständig)

Güster (Blicca bjoerkna); dieses Foto ist auch auf der Webseite von Dr. G. Alscher zu sehen, wobei der Fisch dort als Blei deklariert wird. Wir gehen jedoch von einem Güster aus.

Schleie (Tinca tinca);  Aufnahme:  Anfang der 1970er Jahre

Plötze  (Rutilus rutilus)

Zander  (Sander lusioperca)

Karauschen (Carassius carassius)

Bitterlinge (Rhodeus amarus)

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Bioakustik

Jeder, der Fische beobachtet, fotografiert oder filmt, aber auch jeder Angler weiß, wie empfindlich sie auf Schall reagieren können. Für den Angler gilt es in erster Linie ruhig zu treten, der Taucher muss gegebenenfalls seine Atemtechnik anpassen bzw. eine Ausrüstung verwenden, die vorübergehend ein Aufsteigen der Luftblasen verhindert - nur so kann man sich besonders scheuen Arten auf du und du nähern.

Bei Tembrock (1982) findet man den Hinweis, dass ein enger phylogenetischer sowie morphologisch-funktioneller Zusammenhang zwischen den Seitenlinienorganen der im Wasser lebenden Wirbeltiere und dem Labyrinthorgan besteht, wobei letzteres schon bei den ältesten Formen ausgebildet ist.

Weiterhin wird ausgeführt, dass in Anpassung an den Lebensraum bei den einzelnen Tiergruppen in diesem Zusammenhang ein buntes Mosaik verschiedenartigster morphologischer Differenzierungen entwickelt worden ist. Von Anfang an entstand dabei ein Hörsystem, das zu einer guten Frequenzanalyse fähig war. Schon Fische leisten hier bemerkenswertes: eine Elritze (Phoxinus) kann zwischen zwei Tonhöhen mit einem Frequenzunterschied von nur 3% unterscheiden (bezogen auf den optimalen Hörbereich); im Vergleich dazu erreicht ein geschultes menschliches Ohr 0,3 bis 0,4 % (ebd.).

Die Hörorgane der Wirbeltierklassen stehen im Zusammenhang mit der allgemeinen Entwicklung der jeweiligen Tiergruppe und ihrer Organisationshöhe, aber auch die vielfältigen Anpassungen an den Lebensraum sowie die Lebensweise spielen eine Rolle. Daraus ergibt sich, dass beispielsweise viele Fische weitaus „besser“ hören können als manche Amphibien oder Reptilien.

Allerdings muss man die Hörleistungen hier sehr differenziert betrachten, und es macht wenig Sinn, allgemein von „besserem“ oder „schlechterem“ Hören zu sprechen. Es gibt Arten, die einen größeren Hörbereich haben, andere weisen in bestimmten Frequenzbereichen eine höhere Empfindlichkeit auf, wieder andere können den Schall besser orten, und auch das Unterscheidungsvermögen einzelner Frequenzen nimmt hierauf Einfuss.

Schließlich können die Möglichkeiten der Informationsverarbeitung noch durch die Organisationshöhe des nachgeschalteten Nervensystems verbessert werden. Hierzu rechnet man auch aktive Vorgänge beim Hören, z.B. eine gesteuerte Einstellung von Empfindlichkeitsbereichen, wofür efferente Bahnen verantwortlich sind. Die eigene Erfahrung liefert hierzu genügend Beispiele, unter anderem das Herausfiltern eines bestimmten Vogelgesanges aus der Vielzahl der Stimmen (also das gezielte Hinhören).

Doch nun zurück zu den Fischen. Bei ihnen wird der Hörvorgang durch das schallleitende Medium Wasser bestimmt. Hierbei ist die Amplitude der Teilchenauslenkung vielleicht noch wichtiger als die Schallschnelle. Bei vielen Fischen liegt die höchste Hörempfindlichkeit in tiefen Frequenzbereichen. Aufgrund der höheren Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls im Wasser (1486 m/s) sind die Wellen „länger“ als in der Luft. Zudem breiten sie sich im flüssigen Medium als so genannte Transversalwellen aus im Gegensatz zur Schalleitung in der Luft, wo es sich um Longitudinalwellen (Druckschwankungen) handelt (Rothgänger & Rothgänger (2011).

Das „Ohr“ der Fische besteht aus dem Labyrinthorgan mit drei Bogengängen und anschließenden Erweiterungen. Ein wichtiges schallleitendes Element ist die Schwimmblase, die bei einigen Knochenfischen durch kleine Knochen mit dem Labyrinth verbunden ist. Allerdings sind sie nicht mit den Gehörknöchelchen der Landwirbeltiere homologisierbar. Auch das Seitenlinien-System hat eine enge Beziehung zum Hörorgan, hier befinden sich ähnliche Haarzellen. Der Schall wird vom Wasser auf die Lymphe übertragen, meist sind die Haare der Sinneszellen mit einer gelatinen Deckmembran verbunden, durch deren Bewegungen Auslenkungen hervorgerufen werden (vgl. Tembrock 1982).

Barsch  (Perca fluviatilis)

Systematik

Früher grenzte man die Fische als eigene Gruppe Pisces (lat. piscis der Fisch) ab. Heute sieht man diese Gruppe aller primär im Wasser lebenden Formen, die adult (erwachsen) mit Kiemen atmen, als taxonomisch nicht mehr exakte Kategorie.

Vielmehr haben sie den Rang einer Basisgruppe gegenüber den Landwirbeltieren (Tetrapoden), da sie auch die Vorfahren jener enthalten.

Die einzelnen Klassen der Fische sind bereits im Devon (z.T. schon im Silur) getrennt.

Es ist mit etwa 19 000  beschriebenen Species die artenreichste Gruppe der Wirbeltiere.