Unter den Insekten stellen die Wanzen eine Gruppe mit unvollständiger Verwandlung dar. Kennzeichnend für sie ist die direkte Häutung des letzten (5.) Larvenstadiums zur Imago. Die Mundwerkzeuge sind zu einem Stechrüssel umgewandelt und die Vorderflügel bestehen nur im Hauptteil aus Chitin, sie sind zum Ende hin häutig. Das gilt sowohl für im Wasser, als auch an Land lebende Arten.

Bei den wasserbewohnenden Wanzen findet man innerhalb einer Art oft Individuen mit sehr unterschiedlich ausgebildeten Flügeln, so dass es solche gibt, bei denen sie funktionsfähig sind und solche, die sie zurückgebildet haben, was dann auch häufig für die Flugmuskulatur gilt.

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Von den Skorpionswanzen gibt es bei uns zwei Arten: den Wasserskorpion (Nepa cinerea) und die Stabwanze (Ranatra linearis). Beide haben ein sehr typisches Aussehen und werden durch ihre Gestalt ihrem Namen durchaus gerecht.

Charakteristisch sind ihre langen Atemröhren am Ende des Hinterleibs, meist halten sie sich in der Nähe der Wasseroberfläche auf.

Schon die Larven leben räuberisch, wie man hier beim Wasserskorpion sehen kann, dem ein Rückenschwimmer zum Opfer fiel.

Rückenschwimmer (Notonectidae)

Ebenfalls zu den Wasserwanzen gehört der Rückenschwimmer, der allerdings einer anderen Familie zugeordnet wird.

Er ist flugfähig, lebt aber sonst ausschließlich (auch als erwachsenes Tier) im Wasser.

Sein Name deutet bereits an, dass er mit der Bauchseite nach oben schwimmt, sein Hinterleib ist dicht mit Haaren besetzt, die in vier Reihen angeordnet sind und somit zwei Längsfurchen voneinander abgrenzen, welche an der Wasseroberfläche mit Luft gefüllt werden, indem drei unbenetzbare Wülste an der Hinterleibsspitze auseinander klappen und eine direkte Verbindung zwischen der Atmosphäre und den genannten Längsfurchen (oder -kanälen) herstellen. Diese wiederum versorgen ein Luftreservoire im Brustbereich, wo auch die Stigmen zum Atmen münden. Insgesamt leben in Mitteleuropa sechs Arten.

Schwimmkäfer (Dytiscidae)

Skorpionswanzen (Nepidae)

Diese Käferfamilie ist hier nur mit einer Art vertreten, von der wir überdies nur Aufnahmen des Larvenstadiums anbieten können.

Der Gelbrandkäfer ist sicher einer der bekanntesten (zumindest vom Namen her), seine eigentümlich erscheinende Larve lebt räuberisch von anderen Insekten und deren Larven (z.B. Libellenlarven), aber auch Kaulquappen. Mit ihren spitzen, hohlen Kiefern injizieren sie Verdauungssäfte in ihre Beute und saugen sie anschließend aus.

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Eine grobe systematische Übersicht finden wir hier in der Überschrift, womit noch einmal darauf aufmerksam gemacht werden soll, dass die Wasserspinne hier gesondert zu betrachten ist und nicht zu den Insekten gehört.

Sie ist die einzige heimische Spinnenart, die ihr gesamtes Leben im Wasser verbringt. Das dünne Luftpolster, das an feinen Härchen haftet, verleiht dem Hinterleib einen silbrigen Glanz.

Die Tatsache, dass hier Insekten (speziell Wasserinsekten) zusammen mit Spinnen auf einer Seite untergebracht sind, ist vielleicht etwas irreführend, denn beide Tiergruppen haben, außer dass sie Gliederfüßer sind, nichts weiter gemeinsam. Die Spinnentiere sind stammesgeschichtlich etwas älter und bereits im Silur nachgewiesen, die Insekten erst im mittleren Devon.

Dass nun beide Gruppen auf dieser Seite zu finden sind, liegt am knappen Bildmaterial, das von den Spinnentieren verfügbar ist (zwei Fotos der Wasserspinne), daher werden sie hier am Schluss erwähnt.

Die Klasse der Insekten, die übrigens die artenreichste der Gliederfüßer (Arthropoda) ist, umfasst zahlreiche Familien, von denen hier drei vertreten sind: Skorpionswanzen (Nepidae), Rückenschwimmer (Notonectidae) und Schwimmkäfer (Dytiscidae). Von der letztgenannten Gruppe ist oben bereits das Larvenstadium eines der bekanntesten Vertreter zu sehen: des Gelbrandkäfers (Dytiscus marginalis).

Sehr filigran erscheint die Stabwanze, die bis zu 3,5 cm (ohne Atemrohr) lang werden kann.

Beide hier vorgestellte Arten lauern auf Pflanzen sitzend ihrer Beute auf, die sie dann blitzschnell mit dem zu Fangbeinen umgebildeten vorderen Beinpaar ergreifen, anbohren und aussaugen.

Skorpionswanzen paaren sich im Frühjahr, ihre Eier sind mit mehreren Atemanhängen ausgestattet.

Stabwanzen bevorzugen dabei Pflanzenstengel, um die Eier einzubohren, während der Wasserskorpion weiche Pflanzenteile nutzt.

In ruhigen, flachen Buchten des Parsteiner Sees kann man beide Arten beobachten.