Die in unseren Gewässern und so auch im Parsteiner See lebenden Weichtiere können sämtlich den Schnecken und Muscheln zugeordnet werden.

Der Rücken der Mollusken ist gewöhnlich mit einer kalkigen Schale gepanzert, seltener mit einer Kutikula. Ihre Cölomhöhle besteht im wesentlichen aus einem Perikard sowie dem Gonadenlumen. Im Vorderdarm weisen sie eine bezahnte Radula auf, die nur den Muscheln (Strudlern) fehlt.

Fossile Formen der Mollusken sind bereits seit dem Kambrium bekannt, also seit mehr als 500 Millionen Jahren.

Die Große Schlammschnecke (Lymnaea stagnalis) findet man wohl am häufigsten in unseren Gewässern, doch sie fehlt in schnell fließenden Bächen. Typisch sind ihre flachen, dreieckigen Fühler.

Abhängig vom Gewässertyp werden spezielle Gehäuseformen ausgebildet, z.B. ist das „Gewinde“ bei Tieren aus größeren Gewässern kürzer.

Die beiden oberen Bilder zeigen jeweils ein Exemplar auf den unter Wasser intensiv rot gefärbten Wurzeln der Schwarzerle (Alnus glutinosa).

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Die Mantelschnecke (Myxas glutinosa) ist eine sehr seltene, auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten stehende kleine Schneckenart unserer Gewässer, die auch im Parsteiner See nur noch gelegentlich anzutreffen ist.

Sie lebt hauptsächlich in pflanzenreichen Standgewässern Norddeutschlands.

Lauterzeugung

Es sind verschiedentlich Bewegungsgeräusche unter den Mollusken beschrieben worden. Überdies können Turgor und Luftkompressionen beim Rückziehen in die Schale Geräusche hervorrufen (vgl. Tembrock 1982).

Muscheln

Die Teichmuschel (Anodonta cygnea) lebt vorzugsweise auf weichem Gewässergrund, wo sie sich entsprechend fortbewegen kann. Allerdings darf der Boden nicht allzu weich sein, damit die Muschel nicht darin versinkt.

Auf den beiden oberen Bildern sind deutlich die Atemöffnungen zu erkennen: Die mit Papillen besetzte Einströmöffnung und die runde Ausströmöffnung, die beispielsweise Bitterlingsweibchen zum Ablegen ihrer Eier benutzen.

Muscheln ernähren sich von Plankton und tragen somit dazu bei, dass sich die schwebenden Organismen nicht massenhaft vermehren und das Wasser klar bleibt. Eine Teichmuschel filtert auf diese Weise z.B. etwa 30 Liter Wasser innerhalb einer Stunde!

Eine weitere bei uns anzutreffende Art ist die Dreikantmuschel (Dreissena polymorpha), die einst nur in Flüssen, die ins Schwarze Meer münden, zu finden war, sich später jedoch westwärts ausbreitete und heute eine in Mitteleuropa häufige Art ist. Aus ihren Eiern entwickeln sich zunächst schwebende Larven, die im Plankton leben und sich erst später festsetzen.

Die Dreikantmuschel ist mit der Miesmuschel (Mytilus edulis) verwandt. Sie besiedelt alle möglichen festen Unterlagen, auch andere Muscheln, wie Teichmuscheln (siehe folgendes Bild), die ihrerseits darunter leiden. Die Dreikantmuscheln bedienen sich so lange vom Atem- und Nährstoffstrom ihrer Wirtsmuschel bis diese durch Nahrungs- und Sauerstoffmangel abstirbt. In Schleusenbecken findet man Dreikantmuscheln oft massenhaft an den Wänden, aber auch an Schiffen - vor allem also dort, wo die Wasserbewegung einen guten Planktonstrom garantiert. An technischen Anlagen bereitet sie zuweilen Probleme, ist aber andererseits ein wertvoller Planktonvertilger und überdies Nahrung für viele Tauchvögel.