Im Frühjahr reicht die langsame Erwärmung des oberen Bereiches der Freiwasserzone für eine Schichtung noch nicht aus, das Wasser hat jetzt von der Oberfläche bis zum Grund eine annähernd gleichmäßige Temperatur, gleichzeitig sorgen starke Winde für eine vollständige Durchmischung - die Frühjahrsvollzirkulation.

Der selbe Prozess findet im Herbst statt, wenn sich das Wasser wieder abkühlt.

Absterbendes und herabsinkendes organisches Material (Detritus) wird im Hypolimnion von aeroben Destruenten abgebaut (remineralisiert), was zu einer kontinuierlichen Abnahme des Sauerstoffgehaltes in dieser Schicht führt. Die dabei freigesetzten Nährstoffe (Nitrate und Phosphate) sowie Kohlendioxid können jedoch nicht ins Epilimnion gelangen, wodurch es dort in dieser Zeit zu einer Abnahme des Phytoplanktons kommt, was bisweilen zu einem Klarwasserstadium führen kann.

Für den Parsteiner See gilt dies, wie bereits erwähnt, nur für einen bestimmten Bereich, und zwar für jenen, wo er am tiefsten ist, ansonsten findet auch in der warmen Jahreszeit eine Durchmischung statt (polymiktisch), was zu einer gleichmäßigen Sauerstoff- und Nährstoffversorgung führt.

Im Nordteil kann dies (durch den höheren Nährstoffgehalt aufgrund anthropogener Einflüsse) zu einer stärkeren Vermehrung des Phytoplanktons führen, was man dann als Algenblüte bezeichnet.

Wenn die Vollzirkulation alle Wassermassen des Sees erfasst, spricht man von pleio- oder holomiktisch.

Im Winter findet schließlich ebenfalls eine Stagnation statt, jetzt befindet sich das kalte Wasser in der Regel (je nach Außentemperatur) im oberen Bereich, allerdings mit geringerer Dichte, da die Temperatur unter 4ºC sinkt (bei 4ºC hat Wasser die höchste Dichte).

Bilder wie dieses wurden mit einer eigens hierfür (vom Optiker) hergestellten Speziallinse aufgenommen, um die unterschiedlichen Brechungsverhältnisse über und unter Wasser zu überwinden. Der unterschiedliche Focus ist hierbei eminent wichtig (insbesondere bei einer Mittelformat-Kamera), um die Naheinstellung der Fische zu ermöglichen.

Als weitgehend geschlossenes Ökosystem unterliegt der Parsteiner See (wie jeder See) jahreszeitlichen Schwankungen.

In unseren gemäßigten Breiten finden zwei Vollzirkulationen im Jahr statt  (Frühjahr und Herbst), man spricht daher von dimiktischen Seen.

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