Die bekanntesten Vertreter der so genannten Schwimmblattzone sind die Weiße Seerose (Nymphaea alba) und die Gelbe Teichrose (Nuphar luteum). Beide kommen auch in gemischten Beständen vor. Meistens findet man sie jedoch separat, was auf die etwas unterschiedlichen Standortansprüche zurückzuführen ist. So ist die durch ihre weißen Blüten anmutiger wirkende Seerose eher eine typische Pflanze nährstoffreicherer Gewässer und vor allem Anzeiger für schlammigen Grund. Normalerweise wächst sie in Tiefen von 1,5 - 2 m , ausnahmsweise auch bis zu 3 m.

Die Teichrose hingegen reicht bis zu 4 m hinab und ist auch noch in oligotrophen Gewässern zu finden.

Die Schwimmblattpflanzen (See- und Teichrose) treiben in jedem Frühjahr neu aus. Die folgenden Bilder zeigen dies am Beispiel der Seerose. Sie wurden allesamt in der Südbucht zwischen dem Pehlitzwerder und der Fischerinsel, einer kleinen mit Bäumen bestockten Insel, die auf dem Bild ganz oben im Hintergrund zu sehen ist, aufgenommen.

Junge Blätter sind zunächst kräftig rot gefärbt. Hierfür sind Anthocyanfarbstoffe verantwortlich, die zur Gruppe der Flavonoide gehören. In den Pflanzen haben sie mehrere Aufgaben, u.a. den Schutz vor zu starkem UV-Licht. Erreichen die Blätter die Wasseroberfläche, werden diese Farbstoffe nach und nach vom Chlorophyll verdrängt.

Weiterhin fällt auf, dass die Blätter ledrig derb sind, dadurch können sie äußeren Einwirkungen besser widerstehen, zudem haben sie einen Wachsüberzug, der sie wasserabweisend macht.

Bei Schwimmblattpflanzen befinden sich die Spaltöffnungen zur Atmung auf der Blattoberseite. Spezielle Luftkanäle im Blattgewebe versorgen auch die unteren Pflanzenteile mit Sauerstoff.

Die Blattstiele, ebenso wie auch die Blütenstiele sind sehr elastisch und können sich Wasserstandsschwankungen anpassen. Die Blütenstiele sind außerdem korkenzieherartig gewunden, wodurch sie nach dem Blühstadium den Fruchtkörper zur Samenreife unter die Wasseroberfläche zurückziehen.

Neben den Schwimmblättern werden auch Unterwasserblätter ausgebildet, die die Pflanzen ebenfalls mit Assimilaten versorgen. Auf diese Weise wird auch das wenige Licht, das diese Blätter noch erreicht, genutzt.

In sehr flachem Wasser ragen die Blätter der Gelben Teichrose manchmal etwas über die Wasseroberfläche.

Die Schwimmblattteppiche werden gern als Nistplatzunterlage vor allem von Trauerseeschwalben genutzt, deren Zahl im Parsteinseebecken etwa ein Fünftel des Brandenburger Bestandes erreicht (ABBO 2001).

Als nistökologische Besonderheit kann man die Wahl solcher Standorte durch Flussseeschwalben und Lachmöwen ansehen, was nur hier am Parsteiner See sowie an einigen Seen der unmittelbaren Umgebung (soweit bekannt) zu beobachten ist, wie z.B. in der Kernzone am Kleinen und Großen Plagesee (Flade 2007).

Seerosenfeld am Pehlitzwerder mit Blick auf die Fischerinsel, die auch Kietzwerder genannt wird (links im Hintergrund).

In dieser Bucht entstanden die meisten Unterwasseraufnahmen von Reiner Krause und sämtliche auf dieser Seite gezeigten Aufnahmen der Schwimmblattpflanzen.

Dort, wo Teich- und Seerosen infolge von Überdüngung massenhaft auftreten, also geschlossene Blattteppiche bilden, bereiten sie aus gewässerökologischer Sicht Probleme, da sie auf diese Weise erheblich zur Verlandung beitragen. Der Dauerschatten darunter lässt die übrige Unterwasservegetation und somit auch die wertvollen Characeenwiesen mit der Zeit absterben, was zur Verödung dieser Bereiche führt, da auch die darin lebende Tierwelt zugrunde geht. Diese Unterwasserwiesen gehören im Laich- und Nahrungsgefüge eines Sees zu den individuenreichsten Refugien. Pro Quadratmeter wurden hier etwa 5000 Insektenlarven, Würmer, Krebstierchen, Schnecken und Fischlarven gezählt.

Im Parsteiner See sind dadurch bereits viele 1000 m² der Unterwasserwiesen abgestorben, haben sich aber andererseits durch die verbesserte Wasserqualität nach 1990 wieder stärker ausgebreitet.

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Eine im Tiefland weit verbreitete kleine Schwimmblattpflanze ist der auf den folgenden beiden Bildern zu sehende Froschbiß (Hydrocharis morsus-ranae). Seine typischen, aus drei weißen Kronblättern bestehenden Blüten erscheinen von Juni bis August. Die Blätter erreichen höchstens 7 cm Durchmesser und sind nahezu kreisrund, ein tiefer Einschnitt lässt sie herzförmig erscheinen.

Die Aufnahmen entstanden am südöstlichen Rand des Pehlitzwerder.

Als eine amphibisch lebende Pflanze kommt auch der Wasserknöterich (Persicaria amphibia) im Parsteiner See vor, der hier ebenfalls im Bereich um den Pehlitzwerder aufgenommen wurde.

Zu sehen ist die Wasserform mit ihren typischen länglichen, kahlen Schwimmblättern.

Am Gewässergrund wächst ein Rhizom, aus dem die Pflanze austreibt. Die kleinen, ährenförmigen Gebilde bestehen aus vielen rosafarbenen Einzelblüten, die durch Insekten bestäubt werden, auch Selbstbestäubung ist möglich. Anzutreffen ist diese Art allgemein in stehenden Gewässern.