Der Steindamm

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Unter Wasser präsentieren sich solche Szenerien dann so wie auf diesem Bild zu sehen.

behauene Steine

Am so genannten Schwalbenwinkel am südlichen Ufer zwischen Brodowin und Pehlitz findet man, wie an anderen Stellen auch, große Steine, die aus dem Wasser ragen. Der schwankende Wasserstand ist hier erkennbar.

über und unter Wasser....

Sie sind ganz sicher sein Markenzeichen  -  die vielen kleinen und großen Steine im Parsteiner See.

Wie schon einige von ihnen an Land, bezeugen auch die Steine unter Wasser, dass die Ufer bereits zur Steinzeit vom Menschen besiedelt waren.

Auf den Tauchgängen wurden viele behauene Steine gefunden.

Während die meisten Orte in der gesamten Gegend auf einer Höhe von etwa 50 Metern über NN errichtet wurden, liegen die slawischen Siedlungen des 12. und 13. Jahrhunderts oftmals wesentlich tiefer, und wie die hier erwähnten Funde belegen, zum Teil auch im heutigen Flachwasserbereich des Sees.

Vermutlich lag der Seespiegel damals bis zu 2,5 Meter tiefer als heute.

Zu einer grundlegenden Veränderung des Wasserhaushaltes seit dem Mittelalter führten zum einen die großflächigen Waldrodungen (meist Brandrodungen) zur Gewinnung von Ackerland und zum anderen eine Klimaveränderng zu jener Zeit, wie es aus der Klimadatenbank (HISKLID) für das Territorium Deutschland von R. Glaser zu entnehmen ist. Hierin wird deutlich, dass es im Mittelalter eine Warmzeit gab, die ihr Maximum zum Ende des 13. Jahrhunderts erreichte. Hierauf bezogene Niederschlagsmengen-Angaben für einzelne Jahre, die sich auf die oben genannte Klimadatenbank berufen, sind auch der Chronik des Klosters Mariensee (von W. Russow & N. Jentzsch) zu entnehmen, auf die an dieser Stelle verwiesen sei.

Der Wald ist bekanntlich ein gigantischer Wasserspeicher. Zudem gelangt durch sein dichtes Laubwerk nur ein Teil des Niederschlags (etwa die Hälfte) bis zur Erde, der Rest wird von der Blattoberfläche wieder verdunstet.

Kommt es nun zu ausgedehnten Rodungen, führt dies unweigerlich zu einer nachhaltigen Veränderung des Wasserhaushaltes in der Landschaft. Bestehende Seen steigen an, andere wie der Wesensee zwischen Brodowin und Pehlitz werden zu neuem Leben erweckt (siehe dazu auch die entsprechende Website über den Wesensee).

Eine Szenerie in drei verschiedenen Bildern:

Die sich im Parsteiner See befindenden sehr zahlreichen Steine sind, wie für die Gegend typisch, Geröllablagerungen der letzten Eiszeit und nicht, wie aus Deutungen vergangener Jahrhunderte hervorgeht, Reste einer versunkenen Stadt. Allerdings entfachte in der Diskussion um das bekannte Kloster Mariensee immer wieder der Streit um die Lage eines uralten Dammes, der durch den Parsteiner See führe und den Pehlitzwerder (damals noch eine Insel) mit dem Festland verbinde. Ein solcher Damm befand sich sehr wahrscheinlich genau an der Stelle, an der heute die offizielle Straße auf den Werder führt.

Ein weiterer Damm wird mit der alten Straße zwischen Parstein und Pehlitz im 13. Jahrhundert in Verbindung gebracht, die gewiss nicht mit dem heutigen Verlauf identisch ist. Es gibt Indizien dafür, dass diese Straße über den Sauwerder und die Fischerinsel zum Pehlitzwerder führte; der See ist im südlichsten Bereich stellenweise besonders flach, hier befinden sich auch lang gestreckte Steinpackungen, die einen aufgeschütteten Damm vermuten lassen (siehe die beiden Bilder oben und unten). Bei niedrigem Wasserstand ragten sie womöglich etwas aus dem Wasser heraus oder waren zumindest bei guter Sicht von oben zu sehen. Die beiden Fotos belegen, wie flach diese Packungen unter der Wasseroberfläche liegen.

Im Bereich des nordöstlichen Ufers findet man mehrere Steine verschiedener Größe, die sehr deutliche Bearbeitungsspuren zeigen. Eine tiefe Mulde, die beispielsweise der Stein auf dem nächsten Bild aufweist, deutet auf eine so genannte „Kornquetsche“ hin. Zur Verdeutlichung verwendet der Taucher hier einen kleineren Mahlstein, der allerdings nur zufällig vom Boden aufgelesen wurde.

Beim Parsteinseebecken handelt es sich um eine Jahrtausende alte Siedlungskammer unterschiedlicher Kulturen. Früheste Spuren reichen über 5000 Jahre zurück in die Mittelsteinzeit (Russow & Jentzsch 2007).

Die hier gezeigten Steine liegen in etwa 1 bis 2 Metern Wassertiefe, ihre genaue Lage wird allerdings nicht beschrieben, um ein gezieltes Aufsuchen und damit eine Störung in diesem Bereich zu vermeiden, zumal das Tauchen ohnehin (wie vorn bereits erwähnt) verboten ist. Ausnahmen gibt es nur zu bestimmten (wissenschaftlichen) Zwecken, die überdies einer Sondergenehmigung bedürfen.

Die zur DDR-Zeit durchgeführten Tauchgänge, aus denen auch diese Bilder hervorgingen, dienten vor allem der Dokumentation der Veränderungen im See infolge schädigender anthropogener Einflüsse.

Überregional bekannt wurde in diesem Zusammenhang der bereits mehrfach erwähnte Fernsehfilm „Tauchexpedition im Parsteiner See“.