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Die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) gehört zu den eher untypischen Arten am Ufer des Parsteiner Sees, denn sie bevorzugt langsam fließende Gewässer und kommt z.B. recht häufig am Finowkanal vor.

Die wenigen potentiellen Fließgewässer sind die zuführenden Gräben, in denen jedoch (je nach Wasserstand) oft gar keine Wasserbewegung festgestellt wird sowie der abfließende Nettelgraben.

Besonders auffällig sind die Männchen, die im Flug sofort an ihren dunklen Flügelbinden erkennbar sind. Im Juni beobachtet man häufig Revier(Schein)kämpfe, an denen häufig mehrere Männchen der angrenzenden Territorien beteiligt sind, ansonsten sieht man die einzelnen Revierinhaber an der Grenze hin und her patroullieren.

Die ebenfalls schillernden, aber grünen Weibchen sind weniger auffällig und besitzen auch keine Flügelbinde; in der Ufervegetation sitzend sind sie etwas schwerer zu entdecken.

Bei manchen Kleinlibellenarten tauchen die Weibchen zur Eiablage vollständig unter Wasser. Die länglichen Eier werden dann in Pflanzengewebe eingestochen (endophytisch).

Es kann auch vorkommen, dass das Männchen noch am Weibchen verankert ist, während dieses untertaucht, in diesem Fall löst es sich aber unmittelbar und lässt sich nach oben treiben.

Dieses Verhalten beobachtet man häufig bei verschiedenen Vertretern aus der Gruppe der Azurjungfern, aber auch bei den Pechlibellen.

Eine sehr markante Pflanze des Uferbereichs ist das Pfeilkraut. Bei dieser Art findet man drei Formen von Blättern: Unterwasser-, Schwimm- und die namengebenden Luftblätter. Das Pfeilkraut bevorzugt nährstoffreichere Standorte und ist somit ein Indikator für einen fortgeschrittenen Eutrophierungsprozess. Unter „normalen“ Bedingungen gehört es also eher nicht an die Ufer des Parsteiner Sees. In dichten Beständen findet man es dagegen am Finowkanal, beispielsweise im Bereich oberhalb der Ragöser Schleuse, wo es im Sommer sofort auffällt, wenn man den Treidelweg entlang spaziert.

Die Sumpfcalla oder Drachenwurz (Calla palustris) wächst typischer Weise im äußeren Bereich der Verlandungszone und steht bisweilen sogar frei im Wasser. Ihre Blütezeit fällt in den Spätfrühling.

Dass diese Pflanze zu den Aronstabgewächsen gehört, sieht man ihr schon auf den ersten Blick an: Ein Hochblatt - die Spatha - umgibt einen mit Blüten besetzten Kolben. Im Gegensatz zu dem im Wald wachsenden Aronstab (Arum maculatum), der durch Insekten (Schmetterlingsmücken) bestäubt wird, erfolgt hier die Bestäubung durch Schnecken.

Der zur Familie der Raublattgewächse gehörende Beinwell (Symphytum officinale) ist eine bekannte Staude, die man an vielen verschiedenen Gewässern antrifft. Er bevorzugt stickstoffreiche Standorte und ist häufig auf lehmigen Böden, die man am Parsteiner See z.T. vorfindet, anzutreffen.

Die meist violetten Blüten werden vor allem von langrüsseligen Hummeln bestäubt. Die Pflanze findet aufgrund ihrer vielen wertvollen Bestandteile vielfache Anwendung in der Heilkunde und wird sogar kultiviert.

Ausgedehnte Sonnentaubestände fand Reiner Krause im Verlandungsbereich am Pehlitzwerder, genau genommen südwestlich der Halbinsel, also vom Festland kommend am Ende des Dammes auf der rechten Seite.

Bis in die 1980er Jahre hinein war dies ein gewohntes Bild, inzwischen findet man diese typische Moorpflanze dort nicht mehr (oder zumindest nicht mehr flächendeckend.

„Zwischen dem Festland dem Pehlitzwerder und der Seeschwalbenkolonie

befindet sich ein Verlandungs-Schwingmoor des Parsteinsees mit Braunmoos- und

Torfmooskissen, Sumpfblutauge, Sumpffarn und anderen gefährdeten Pflanzenarten

(geschützter Lebensraumtyp nach FFH-Richtlinie)“ (Flade, pers. Mitt.).

Neben mehr oder weniger natürlichen Uferbereichen gibt es am Parsteiner See logischerweise mehrere Badestellen. Die größte befindet sich unterhalb der Ortschaft Parstein zwischen den beiden Campingplätzen und ist hier aus der Luft zu sehen.

Deutlich zu erkennen ist, dass diese Aufnahme den Zustand zur „tiefsten“ DDR-Zeit zeigt. Das, was hier noch Parkplatz ist, wurde kurz nach der Wende in die erweiterte Liegewiese umfunktioniert.

Der Parkplatz wurde wesentlich vergrößert und rückte um einiges weiter nach hinten.

Ebenfalls gut erkennbar ist der ausgedehnte Seicht- und Flachwasserbereich, der diese Badestelle ideal für Kinder bzw. Familien macht.

Die ufernahen Feuchtwiesen sind der bevorzugte Standort des Knabenkrauts (einer Orchidee), das in mehreren Arten und Unterarten vorkommt, die im einzelnen mitunter nicht leicht zu bestimmen sind.

Am Parsteiner See gibt es zwei Arten mit relativ großen Vorkommen auf der Orchideenwiese am Kuhbad (das Breitblättrige und das Steifblättrige Knabenkraut) sowie in geringerer Zahl auf dem Pehlitzwerder, wo dieser Bereich am Rande des Zeltplatzes durch eine Markierung abgesperrt ist.

Die beiden Bilder zeigen das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), das man gut an den typischen purpurfarbenen Flecken an den Blättern erkennen kann.

Die Uferlänge des Parsteiner Sees beträgt 31,66 km, wobei Haupt- und Nordteil hier bereits zusammengefasst sind. Der überwiegende Teil wird durch einen mehr oder weniger breiten Röhrichtgürtel gesäumt, auf den bereits weiter vorn auf der Seite „Schilfzone“ eingegangen wurde.

Diese Seite soll sich nun hauptsächlich mit einem kleinen Auszug aus Fauna und Flora des Uferbereichs befassen, soweit dazu Bildmaterial von Reiner Krause zur Verfügung steht.

Auffällige Farbtupfer sind die violetten Blüten des Blutweiderichs (Lythrum salicaria).