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Interessant und sehenswert ist auch die Umgebung des Parsteiner Sees. Wie andernorts auch, hinterließ die Eiszeit in der Moränenlandschaft  um Chorin ein oberirdisch abflussloses Relief. An jenen Stellen, wo sich Mudden bilden konnten, entstanden Gewässer und Moore (Michels 2007).

Typisch für die Grundmoräne um Brodowin ist ihr Seenreichtum, allein sieben davon umgeben den Ort, der Parsteiner See gehört dazu.

Im Ort Pehlitz

Die Berge vor der Waldkante des Reviers Breitefenn ermöglichen einen guten Blick über die weite Uckermark und auf den Parsteiner See.

Die kuppige Endmoräne weist hier eine starke Differenzierung glazigener Formen auf, die sich in den drei Parsteiner Staffeln bildeten. Sie wurden postglazial zum Teil überformt.

Auffallend sind hier die steil abfallenden Ufer, die sich unter der Wasserlinie fortsetzen. Im Hintergrund sieht man auf beiden Bildern (oben und unten) den Parsteiner See, wobei auf dem unteren Bild die Hauptbadestelle zu erkennen ist (als schmale, sich nach rechts ziehende Bucht).

Auch andere Kleingewässer findet man in der Umgebung. Es sind meist bevorzugte Amphibienlebensräume, da sich das flache Wasser entsprechend schnell erwärmt. Ihr oft temporärer Charakter verhindert, dass sich Fische darin ansiedeln können, somit sind es Refugien für unzählige Wasserinsekten, aber auch Amphibienlarven können sich gut darin entwickeln.

Der Natur bemüht sich heute darum, dass rings um solche Lebensräume ungenutzte Uferstreifen stehen bleiben, die z.B. für Amphibien sehr wichtig sind. Damals fehlten solche Zonen meist, wie hier auf dem Bild zu erkennen ist.

Bei diesem Bild blicken wir von einem längst nicht mehr existierenden, aus Holz errichteten Feuerwachturm über das herbstliche Waldrevier Breitefenn in nördlicher Richtung.

Zwar zeichnet sich ganz links im Hintergrund schwach im Dunst der Parsteiner See ab, doch ist er kaum zu erkennen.

Die Waldkante markiert in etwa den Übergang von der Grund- zur Endmoräne. Letztere eignete sich aufgrund ihres bewegteren Reliefs weniger gut zum Ackerbau. Das ist der Grund, weshalb man beim Eintritt in den Wald plötzlich viel mehr aneinander liegende, z.T. recht steile Hügel bemerkt.

Der Ort Brodowin wird (wie oben bereits erwähnt) von sieben Seen umgeben, wenn man den kleinen Pehlitzsee dazuzählt, sind es sogar acht.

Am dichtesten liegt der Brodowinsee, auf dessen bekanntester Halbinsel, dem Gotteswerder, sich der Kamerastandpunkt befindet. Hier existiert auch eine Badestelle, die man auf dem Bild sehen kann.

Der Blick geht über die Bucht nördlich des Werders, wir erkennen den markanten achteckigen Turm der Dorfkirche und die Häuser im Bereich des Angers. Die Aufnahme stammt aus den 1980er Jahren.

Ein weiterer typischer Brodowiner See ist der Weiße See, nach dem der an seinem Ufer gelegene Ortsteil benannt wurde. Dieses Gewässer hatte in der DDR-Zeit besonders unter der Überdüngung zu leiden, wodurch er damals als polytroph eingestuft wurde. Die Sichttiefe war minimal, der Röhrichtgürtel bestand zum großen Teil aus Schmalblättrigem Rohrkolben, der nitrat- und phosphathaltiges Wasser besser verträgt als Schilf.

Der damalige LPG-Betrieb in unmittelbarer Nachbarschaft setzte dem Gewässer arg zu, die Belastungen konnten kaum kompensiert werden, obwohl über die Prottenlanke ständig frisches und sauberes Wasser aus dem Parsteiner See zugeführt wurde (und wird).

Inzwischen wirtschaftet hier der Landwirtschaftsbetrieb „Ökodorf Brodowin GmbH & Co. KG“ ökologisch nach den Demeter-Richtlinien, so dass sich auch dieser See nach und nach erholen kann.

(Aufnahme: 1970er Jahre)

Der knapp 5 km lange Nettelgraben basiert zumindest in einem Abschnitt von etwa 1,5 km auf einem künstlich angelegten Kanal und gehört zu den ältesten künstlichen Wasserwegen in Deutschland.

Sein Bau hängt mit dem Betrieb der großen Wassermühle am Kloster Chorin zusammen, für deren Betrieb er die grundlegende Voraussetzung war. Ebenfalls steht die Möglichkeit zur Diskussion, dass er ein Versuch war, das Kloster Mariensee vor dem Anstieg des Seespiegels des Parsteiner Sees zu retten, denn er ist der einzige nennenswerte Abfluss. Allerdings beträgt der Wasserdurchlauf nur etwa 0,35 qm pro Sekunde (Messreihen über einen Zeitraum von fünf Jahren in den 1980er Jahren), wodurch diese Vermutung an Bedeutung verliert (Russow, Jentzsch 2007).

Feldhase: Aufnahme aus den 1970er Jahren

Diese beiden Bilder (oben und unten) zeigen den Schulzensee, dessen Uferbereiche auf den Bildern (verglichen mit heutigen Verhältnissen) noch verhältnismäßig kahl sind, deshalb ist er auch nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen. Die Tauchbedingungen waren damals wegen des relativ trüben Wasser nicht sehr gut, weshalb Reiner Krause hier nicht tauchte.

Dieses Bild zeigt ein vielen Autofahrern sicherlich bekanntes Gewässer, das von der B 158 im Vorbeifahren gut zu sehen ist. Es liegt, wenn man Parstein in Richtung Oderberg verlässt, nach wenigen hundert Metern auf der rechten Seite.

Breitere Uferstreifen als Pufferzone gegen Einträge aus der Umgebung (Landwirtschaft) gibt es leider nicht.

Die trockenen Hänge des Pehlitzwerder bieten im Frühling und Sommer ein reiches Spektrum an Blüten, je nach Standort findet man Schlüsselblume, Kamille oder verschiedene Diestelarten und manchmal sogar die Wiesenkuhschelle, um nur einige zu nennen. Das Bild zeigt die bekannten Schlüsselblumen.

In den sich südlich des Sees erstreckenden Wäldern findet man unter anderem das bekannte Leberblümchen mit seinen typischen blau-violetten Blüten. Nur selten kommen auch weiße, rosa oder purpurfarbene Formen vor.

Wie auch die Waldanemone ist es einer der ersten Frühlingsboten, der bereits im März und April (noch vor dem Laubaustritt) blüht. Der gesamte Lebenszyklus spielt sich in dieser kurzen Zeit ab.

Leberblümchen wachsen bevorzugt auf kalkreichen Böden, an geeigneten Standorten können sie durchaus zahlreich vorkommen, wo sie dann zusammen mit Scharbockskraut, Waldanemone (Buschwindröschen) und Waldveilchen für ein interessantes Farbspiel sorgen.

Auch der Feldhase gehört zum typischen Bild der Landschaft um den Parsteiner See. Als Vegetarier ist er durchaus wählerisch, und so bietet ihm keineswegs jede Feldfrucht das, was er benötigt. Vor allem die Überdüngung der Felder und der Anbau riesiger Monokulturen ließ es vielerorts still werden um Meister Lampe. Der ökologische Landbau im Brodowiner Raum hingegen bietet ihm genügend Nahrung und die strukturreiche Landschaft hält viele Deckungsmöglichkeiten bereit, so dass es hier so viele Hasen (zwischen 15 und 27 pro 100 Hektar! - Stand 2006) wie kaum irgendwo anders gibt  -  eine erfreuliche Entwicklung.