1989 - Das Wendejahr
Triftstraße 2
Die unter den „Altliepern“ auch unter dem Namen „Kaserne“ bekannte Triftstraße; bis 1997 eine holprige Kopfsteinpflasterstraße
Die so genannte „Försterecke“ des Krugsees, dessen fünf Buchten jeweils typische Namen haben, die einen historischen Zusammenhang erkennen lassen.
Hier nur ein schlichter Blick in die Wiesen zeitig im März; zu erkennen ist hinten rechts noch die große, durch einen Sturm umgebrochene Weide.
Unser Garten im Herbst - ein Nutzgarten von vorn bis hinten; Nahrungslieferant und Geldquelle - dann kam die Wende.
Obwohl die letzten drei Bilder den Abschluss dieser Seite bilden, entstanden sie keineswegs am Ende des Jahres 1989, sondern am Anfang, so dass sie eigentlich ihren Platz ganz oben hätten finden müssen, doch ich fand die Einleitung mit dem schlammigen Weg interessanter.
Das obere (folgende) Bild zeigt dichtes Schneetreiben beim Blick aus unserem damaligen Küchenfenster, die unteren beiden unseren tief verschneiten Garten, teils noch mit den vertrockneten Tomatenpflanzen und den Kaninchenbuchten.
Ein Blick über „unsere“ Mauer präsentiert die Wiesen und den Weg davor, der hier bereits wieder passabel aussieht; verglichen mit dem Bild oben ist er gar nicht wieder zu erkennen, obwohl derselbe Bereich zu sehen ist, nur eben ein paar Monate später. Provisorische Ausbesserungen und trockenes Wetter führten immer wieder zu einem anderen Erscheinungsbild.
Liepe - ein kurzer Rückblick (1988 bis 1998)
Eine Besonderheit stellte damals der Überflug einer Passagiermaschine dar, die sich im Landeanflug auf den Flugplatz Finow befand. Man war an die regelmäßig am Himmel auftauchenden „Düsenjäger“ gewöhnt, die vor allem montags ihren Flugtag hatten, aber solch ein großes Flugzeug erregte dann doch die Aufmerksamkeit.
Diese TU 154 der sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot hatte ich vom Weg, der hinter der Lieper Brücke nach rechts zur Lieper Schleuse führt, mit einem Teleobjektiv fotografiert, sie überflog hier also etwa den Brückenbereich.
Wie es sich gehört, sei rechtzeitig, bevor sich alles zu verändern beginnt, der wilde Charakter von Liepe gezeigt. Im Frühjahr nach der Schneeschmelze oder nach ergiebigen Regengüssen verwandelte sich der Weg an den Wiesen in eine mit dem Auto schwer und mit dem Fahrrad gar nicht passierbare Schlammbahn.
Bis weit in den Sommer herrschte noch „sozialistische Ruhe“. Nichts war zu spüren und erst recht nicht zu ahnen, was sich im November vollziehen und damit eine völlig neue Ära einleiten sollte.
An einem sonnigen Frühlingstag unternahmen wir einen Spaziergang vorbei an der Kirche, dann die Triftstraße hinauf zum Krugsee.
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