Wir überqueren hier die Lieper Brücke und schauen nach Osten in Richtung Oderberg. Links fallen die Finnhütten der so genannten „Laubenpieper“ auf, einer Bungalow-Siedlung am Nordufer der Oder-Havel-Kanals.
Wir überqueren hier die Lieper Brücke und schauen nach Osten in Richtung Oderberg. Links fallen die Finnhütten der so genannten „Laubenpieper“ auf, einer Bungalow-Siedlung am Nordufer der Oder-Havel-Kanals.
Das ist die Südansicht der Staatsjagd-Anlage, die man erreichte, wenn man hinter der Brücke nach links in Richtung Bralitz abbog. Hier von der Wiesenseite konnte man als Außenstehender am meisten sehen, denn das Anwesen war ansonsten so angelegt, dass man im Vorbeigehen (oder -fahren) möglichst wenig erkennen konnte.
Regelmäßig einmal im Jahr kamen Vertreter des DDR-Politbüros hierher, um eine groß angelegte Staatsjagd durchzuführen.
Am 29. August 2003 brannte der größte Teil dieser Anlage ab, vor allem die hier zu sehenden Gebäude.
Das nächste Anwesen, das man erreicht, wenn man das Gelände der damaligen Staatsjagd hinter sich lässt, ist das Lieper Schöpfwerk - hier von der Holzbrücke aus gesehen. Die Alte Finow isz in diesem Bereich am breitesten, während sie z.B. in Stecherschleuse nur ein schmaler Graben ist. Durch die Verbindung mit dem umfangreichen Grabennetz im Niederoderbruch lässt sich von hier aus der Wasserstand in den Wiesen regeln.
Nun geht es weiter in Richtung Schiffshebewerk, zunächst vorbei an der Lieper Schleuse.
Der Freigraben kurz vor der Lieper Schleuse. In diesem Bereich verlaufen drei Wasserstraßen nebeneinander: der hier zu sehende, etwa 1,5 km lange Freigraben, der Finowkanal und der Oder-Havel-Kanal. Die beiden letztgenannten sind im Sommer aus dieser Perspektive nicht zu erkennen.
Auf der anderen Seite des Freigrabens sieht man eine nahezu pure Wildnis. Es ist die ebenso lange, äußerst unwegsame und teils sehr sumpfige Halbinsel, die bis zur Mündung des Freigrabens in den Oder-Havel-Kanal führt (jene des Finowkanals befindet schräg gegenüber des Kamerastandpunktes, also rechts außerhalb des Bildes).
Das letzte Stück des Finowkanals unterhalb der Lieper Schleuse ist ebenso idyllisch wie sein übriger Verlauf und wahrscheinlich der naturbelassenste. Kurz hinter der Kurve, die sich im Hintergrund andeutet, mündet er nach links in den Oder-Havel-Kanal, verläuft also von dort an mit diesem im selben Bett.
Unmittelbar am unteren Schleusentor, welches ganz links zu sehen ist, überquert die Fußgängerbrücke den Unterlauf. Das trübe Herbstwetter bot wenig Licht, und die dadurch erforderliche lange Belichtungszeit führte zu einer Unschärfe, so dass das Bild hier nicht ganz so groß abgebildet wurde.
Beim folgenden Bild steigen wir auf diese kleine Brücke und blicken (diesmal bei sonnigem Wetter) auf das letzte Ende des Finowkanals, bevor er in seinen „großen Bruder“ mündet.
Schließlich erreichen wir die Liepe Schleuse, die sich in unmittelbarer Nähe des Schiffshebenwerkes befindet. Sie ist die unterste und jüngste aller Finowkanal-Schleusen und zugleich eine der idyllischsten - das war jedenfalls bis Ende der 1980er Jahre so und auch noch einige Zeit danach. Später erfolgten umfangreiche Umbauarbeiten im Bereich des Wehrs am Freigraben, die das Bild völlig veränderten.
Das Schiffshebewerk selbst ist von mir in jenem Jahr nicht fotografiert worden, dafür aber einige Ausblicke von oben, dazu gehört der klassische Blick auf den Unterlauf des Kanals, aber auch auf das damalige Sanatorium des MdI, das hier hinter den Bäumen hervorschaut (nächstes Bild). Genau an dieser Stelle wird zwanzig Jahre später mit dem Bau des neuen Hebewerkes begonnen, weshalb das Gebäude 2007 abgerissen wurde.
Ein Blick über die Rähne in Richtung Falkenberg; davor verläuft der Finowkanal - das letzte Stück vor der Lieper Schleuse.
Besonders interessant ist der Blick entlang der Hebewerkstraße in Richtung Niederfinow.
Winterzeit
Der Winter im Jahre 1988 setzte bereits sehr zeitig ein, schon im Oktober hatten wir ersten stärkeren Schneefall, der jedoch nicht von Bestand war. Mit dem Winter des Vorjahres war dieser nun überhaupt nicht zu vergleichen, die Temperaturen blieben insgesamt recht mild, der Schnee war meist nass und matschig, wie diese Bilder andeuten, wobei die ersten beiden leider recht unscharf sind.
Hier geht der Blick aus dem Wohnzimmer meiner Großmutter zu den Wiesen und dem Kanal. Hinter der Mauer mit unserem rotbraunen Tor verläuft der Sandweg, dessen Zustand vor allem in diesem hier zu sehenden Bereich manchmal erbärmlich sein konnte, wie auf der nächsten Seite gleich am Anfang zu sehen sein wird.
Der Blick aus dem Dachfenster zeigt unseren frisch verschneiten Garten (oberes Bild) sowie die Dächer der Fleischerei Illing und dahinter eine Stück von Torges Bauernhof mit der großen Scheune, die hier noch vollständig existiert (also auch zu Hofseite hin). Mit den Abrissarbeiten wurde in jenem Jahr (wie auf der vorigen Seite bereits erwähnt) noch nicht begonnen (unteres Bild).
1988 - (2)....die Fortsetzung
Liepe - ein kurzer Rückblick (1988 bis 1998)
Einer von vielen Bungalows der „Laubenpieper“ - schon damals eine gepflegte Anlage; gern unternahm man hierher Spaziergänge, der herrliche Lage am Wasser lud immer wieder dazu ein. Man gelangt hierher, wenn man der Fischerstraße nicht zur Brücke, sondern vorbei am Festplatz weiter folgt.
Das MdI-Sanatorium war derart hinter Bäumen versteckt, dass man einen Blick darauf nur vom Gelände selbst (auf das man aber als Besucher nicht gelangen konnte) oder eben wie hier vom Hebewerk aus werfen konnte.
So, wie das Schiffshebewerk von Liepe gut zu sehen ist, kann man umgekehrt auch den Ort sehen, wenn man auf jenem Stahlkoloss steht. Hier sehen wir die Lieper Dorflage in der Originalentfernung. Etwas links der Bildmitte ist als kleine „Haube“ der Pfingstberg zu erkennen, weiter rechts und etwas unterhalb die markante Goethe-Schule und noch weiter rechts (schon in Richtung Bildrand) die Liepe Brücke.
Ein Blick vom Weg auf unser Nachbargrundstück (Fleischerei Illing), zur Orientierung dient das braune Tor ganz rechts, welches auch auf dem vorigen Bild zu sehen ist.
Der schmackhafte „Dezember-Apfel“ (Boskop), der hier das Bild ein wenig dominiert, stillte mit seinen teils weit über den Zaun ragenden Ästen auch unseren Appetit.
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