1997 - das Dorf im anderen Licht
1997 - das Dorf im anderen Licht
Hier schauen wir hinauf zum Gutshof, im Vordergrund ist ein Stück des Festplatzes mit seinem teilweise schon herunter gekommenen Zaun zu sehen. Auch diese Aufnahme entstand am 17. Juni. Kaum jemand würde auf die Idee kommen, dass hier ein Gelb-Grün-Filter zum Einsatz kam, doch genau daran sieht man, dass die Farbwiedergabe bei diesen Spezialfilmen völlig von jener der normalen Filme abweicht.
Wieder der bekannte Blick vom Friedhof zur Triftstraße, aber diesmal in völlig anderen Farben, der Gelb-Orange-Filter zauberte hier wieder eine andere Farbe des Himmels.
Unschwer zu erkennen ist auch die unterschiedliche Intensität der Infrarot-Reflexion der Pflanzen, was sich in verschiedenen Rottönen äußert: die Bäume im Hintergrund sind anders gefärbt als das Gras der Koppeln und wieder anders sieht der Grasanflug des Weges im Vordergrund aus.
Der Gelb-Grün-Filter bringt wieder einen violetten Farbstich ins Bild, während das Wasser des Kanals außerordentlich blau erscheint.
Das Bild zeigt die Aussicht von Kurths Berg in südöstliche Richtung mit dem Kanal und dem toten Arm, im Hintergrund erstreckt sich das Niederoderbruch.
(aufgenommen am 17. Juni)
Hier wieder der klassische Blick von Goldbecks Berg, ebenfalls am 17. Juni. Abermals wurde ein Gelb-Orange-Filter eingesetzt.
Die Landschaft zeigt schon im Original viele verschiedene Grüntöne, was im Infrarotbereich erst recht zu Abstufungen führt (hier natürlich als rot zu sehen), und auf diese Weise lassen sich bei wissenschaftlichen Auswertungen auch Aussagen über den Gesundheitszustand beispielsweise der Wälder machen.
Allerdings sind dafür einige Dinge schon beim Fotografieren zu beachten, die uns bei der kreativen Fotografie nicht zu interessieren brauchen.
Das Unsichtbare in Schwarz-Weiß
Auch der Schwarz-Weiß-Bereich in der Infrarotfotografie schafft durchaus interessante Gestaltungsmöglichkeiten, erste Eindrücke waren ja bereits auf der Seite „1996“ zu sehen.
Diese beiden Fotos wurden am 2. August in der Triftstraße aufgenommen, auf diesem letzten Bild sieht man noch (wie so oft in dieser Dokumentation) Voigts Scheune, die am 13. September 1999 abgerissen wurde. Ein paar Ereignisse von jenem Tag sind auf meiner weiterführenden Website über Liepe zu sehen, die über den entsprechenden Link auf der Startseite erreichbar ist („Liepe - ein märkisches Dorf“).
Liepe - ein kurzer Rückblick (1988 bis 1998)
Besonders beeindruckend können Infrarotaufnahmen sein, die mit einem speziellen (infrarot-empfindlichen) Falschfarbenfilm gemacht werden.
Es handelt sich dabei um einen Diafilm, dessen Unterschied zum normalen Film in seiner erweiterten spektralen Empfindlichkeit liegt (...oder lag, denn diese Filme gibt es nicht mehr) sowie darin, dass er bei völliger Dunkelheit in den Fotoapparat eingelegt und auch wieder heraus genommen werden musste. Der Grund dafür war der außerordentlich dünne Schichtträger, der sonst (ähnlich wie bei einem Lichtleiterkabel) das Licht in die Patrone hätte wandern lassen.
Betont sei aber an dieser Stelle, dass man mit diesen Filmen nicht nachts fotografieren konnte, sondern (wie mit jedem anderen auch) ganz normal am Tage.
Um nun eine komplette Verschiebung des Spektralbereiches (natürlich nur innerhalb einer bestimmten Grenze) zu erzielen, wurden farbige Lichtfilter der Schwarz-Weiß-Fotografie verwendet, wodurch unterschiedliche Farbbetonungen entstehen (mal mehr ins Grün und mal mehr ins Blau oder auch Violett).
Genaueres hierzu kann man aber meiner speziellen Web-Site zu diesem Thema entnehmen:
Das Bild oben wurde am 17. Juni mit einem Rotfilter aufgenommen, der Blick geht zur Fischerstraße 1, links sieht man noch die parkende Walze vom Straßenbau stehen.
Hier ist der Kamerastandpunkt auf der Spannbetonbrücke unschwer zu erraten zu sehen ist der Kanal mit dem Übergang zum Toten Arm sowie das Schiffshebewerk.
(aufgenommen am 17. Juni)
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