Einleitung
 
 

Am 16. Mai 1999 war es soweit: wir (meine Tante, mein Onkel, meine Freundin und ich) trafen uns morgens um 6 Uhr am Gutshof in Liepe, um unseren lange geplanten Urlaub anzutreten.

Eine 12-stündige Autofahrt hatten wir vor uns, rund 650 km gen Osten in die Masuren, Omas alter Heimat.

12 Stunden  -  das hört sich viel an für eine solche Strecke, doch man hat keine Autobahn und auf den polnischen Landstraßen sind 90 km/h die zulässige Höchstgeschwindigkeit, zudem durchquert man zahlreiche Ortschaften.

Tante und Onkel fuhren schon seit mehreren Jahren nach Krutinnen, um Urlaub zu machen und der Zufall brachte uns im Gespräch darauf, dass dieser Ort nur etwa 30 km nördlich von Omas Heimatdorf  -  nämlich Erdmannen  -  liegt.

Das ließ die Idee erwachen, einmal gemeinsam dorthin zu fahren und endlich das zu sehen, was man sich bislang nur im Geiste vorgestellt hatte.


Ein Jahr zuvor (1998) war eine andere Tante dort (Omas älteste Tochter); sie hatte damals die Flucht im Alter von 5 Jahren miterlebt und konnte sich an manches erinnern, somit fand sie auch das elterliche Grundstück wieder.

Doch vom Haus und von den Stallungen stand nichts mehr, nur ein paar verwilderte Obstbäume und Fliedersträucher waren vorhanden und überdies ein großer markanter Birnbaum am ehemaligen Brunnen, wodurch sie das Gehöft sofort wieder erkannte.

Ein paar Fotos, die sie zur Orientierung machte, halfen uns schließlich, ebenfalls das Grundstück zu finden.

Das erste Mal in Masuren...

Peitschendorf  -  einer von vielen durchquerten Orten auf unserer Hinfahrt, kurz vor dem Ziel

auf der Krutinna, südlich des gleichnamigen Ortes

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