Die Angler vom Parsteiner See (Seite 2)
Die Angler vom Parsteiner See (Seite 2)
Seite 2 (Dispersion - wo sind die anderen ?)
zum Navigieren nach unten scrollen.
Die durchschnittliche Zeit, die wir uns an jeder ausgewählten Stelle aufhielten, belief sich auf etwa 45 Minuten. Zum Blinkern reicht das völlig aus, und wenn man bedenkt, dass auch der Ortswechsel selbst so manche Minute schluckte, wird klar, dass man kalkulieren musste, schließlich hatten wir uns mit der Fischersfrau zu 13 Uhr verabredet, um zum Mittagessen einzukehren.
Die größte Distanz, die wir zwischen zwei Ankerplätzen zurücklegten, war jene zwischen der ersten und der zweiten Stelle, dabei überquerten wir nämlich den kompletten Nordteil von dessen Südufer bis hinüber zum Nordufer, wo sich auch die Badestelle von Herzsprung befindet. Das kann man im Hintergrund unschwer am gemähten Rasen erkennen.
Eddi und Eberhard hingegen schlugen einen anderen Kurs ein. Sie knickten nach der ersten Biegung nicht wie wir nach recht ab, sondern fuhren weiter geradeaus und gelangten somit an den Schilfgürtel des Westufers, unterhalb der Bundesstraße 2, wo sie für uns mit bloßem Auge kaum noch zu erkennen waren - immerhin betrug die Distanz etwa einen Kilometer, aber Hinner war ja entsprechend ausgerüstet und konnte sie genau anpeilen.
Doch er hält natürlich nicht nur ein Glas, sondern auch jenes, durch das man zwar ebenfalls hindurchsehen kann, doch erst, nachdem es leer ist.
Was Christian in seiner Aufregung an diesem Tag zu wenig trinkt, kompensiert Hinner zumindest versuchsweise - jedenfalls genießt er Schluck für Schluck für Schluck für Schluck..............bis er am Ende mit der leeren Flasche die Rohrdommel imitieren kann, welche übrigens bis in die späten Vormittagsstunden aus dem Röhrichtgürtel gegenüber der Fischerei zu hören war.
M.J.
M.J.
Christians kraftvolle Auswürfe beanspruchten mitunter einen gefährlichen Radius, weshalb es manchmal ratsam erschien, dass sich das Kameraboot (also jenes in rot) etwas abseits aufhielt.
Der Nordteil des Parsteiner Sees ist an sich ziemlich stark verschlammt, was auf die intensive Karpfenmast zur DDR-Zeit zurückzuführen ist, immerhin wurden damals jede Woche etwa zwei Tonnen Mais verfüttert.
Das kann nicht ohne Folgen bleiben und bis heute hat sich dieser Bereich nicht vollständig erholt. Die Sichttiefen bleiben immer noch weit unter jenen des Hauptbeckens, in das wir dann am Nachmittag fuhren (allerdings nur ein kleines Stück).
Jedenfalls sind die tieferen Bereiche des Nordteils so stark mit Faulschlamm aufgefüllt, dass von den ursprünglichen 15 Metern Maximaltiefe nur noch 4 Meter übrig blieben. Damit verschwanden auch große Flächen der unterseeischen Charawiesen, über denen gern die großen Hechte stehen.
Solche Stellen konzentrieren sich nun eher auf die flacheren Regionen sowie auf die Berge.
Für uns hieß das, mehr den Uferbereich zu nutzen, was dann im Südteil nicht nötig war.
H.G.
Während der überwiegenden Zeit „hockten“ wir dicht beieinander, was in diesem Fall kein Problem war, da die beiden Boote keine Konkurrenz darstellten - eines fungierte schließlich immer als Kameraboot.
M.J.
M.J.
M.J.
Das 20 mm-Weitwinkel-Objektiv der analogen Kamera, nämlich das Zeiss Flektogon - genannt „Fischauge“ (wie passend) ermöglicht es, einen Großteil des Kamerabootes mit auf´s Bild zu bringen.
Langsam entfernen wir uns wieder vom Badestellenbereich, halten dabei etwa einen konstanten Abstand zur Schilfwand ein und bewegen uns Stück für Stück in Richtung der großen Schilffelder des östlichen Uferbereichs und damit auch wieder in die Nähe des Fischereibetriebes - schließlich ist es bereits später Vormittag.
Doch noch haben wir einiges abzublinkern, denn eine gewisse Strecke liegt noch vor uns.
Nicht nur das Angeln an sich ist arbeitsaufwendig - auch im Foto- und Film-Boot gibt es wenig Ruhepausen. Immerhin ließen wir neben den Bildern für diese Web-Site auch einen Videofilm entstehen. Das erforderte ständige Konzentration, zudem wusste man nicht, wann der erste große Hecht am Blinker hing. Die größte Schwierigkeit (vor allem beim Video-Filmen) war das schaukelnde und sich ständig drehende Boot. Selbst wenn man völlig still saß - der Wind auf diesem großen Gewässer trieb sein eigenes Spiel.
H.G.
H.G.
Aufbau des Fotoapparates für ein Gemeinschaftsfoto (wie es oben bereits zu sehen war), obgleich Eddi und Eberhard fehlten, doch das wurde später nachgeholt (siehe weiter hinten).
Zwölf Sekunden Selbstauslöser sind zwar unter normalen Umständen viel Zeit, doch in einem wackeligen Boot hat man ganz schön zu tun, sich zu postieren.
H.G.
H.G.
Schließlich hieß es dann „Anker lichten“ für den nächsten Ortswechsel, da musste man anfangs ganz schön ziehen, um das schwere Gusseisen zunächst aus dem Schlamm zu bekommen.
Wenn es keine ausgesprochenen Tele-Aufnahmen waren (wie sie oft notwendig wurden, um Eddi und Eberhard aufzunehmen), dann tat man besser daran, die Videokamera in die Hand zu nehmen. Mit einen separaten Richtmikrofon (links zu sehen) ließ sich zudem der Ton besser einfangen.
Copyright © 2009 Marco Just ❙ Alle Rechte vorbehalten.