Im Reich der Schatten
Im Reich der Schatten
Gentzrode
Die Geisterstadt
Im Jahre 1934 wurde Gentzrode von der Wehrmacht übernommen, es war Munitionslager und Schießplatz.
1945 erklärte die Rote Armee das Areal zum Sperrgebiet, nun kamen diverse Gebäude hinzu und es entstand eine kleine, abgeschottete Stadt.
Fernab der Zivilisation und nur über eine schmale Pflasterstraße erreichbar liegt mitten in der Ruppiner Heide der verlassene Ort Gentzrode - benannt nach dem damaligen Besitzer Alexander Gentz, dessen Vater dieses Anwesen im 19. Jahrhundert in mehreren Etappen errichten ließ.
Aufgrund der von ihnen betriebenen Landwirtschaft entstand zunächst der Kornspeicher, der auf den hier gezeigten Bildern zu sehen ist.
Die erheblichen Baukosten für das Gesamtvorhaben führten zum Ruin der Familienfirma und so wechselte Gentzrode in den Folgejahren mehrfach den Besitzer.
Durch die deutsche Wiedervereinigung wurde das Ende der Nutzung von Gentzrode durch die Sowjets eingeleitet, ihre Truppen zogen Anfang der 1990er Jahre ab, wodurch das Areal verweiste.
Die Gebäude verfielen mehr und mehr, der Park verwilderte.
Kein Hinweisschild zeigt den Weg nach Gentzrode, wer nicht ortskundig ist, hat Schwierigkeiten, hierher zu finden.
Die einzige Pflasterstraße ist unscheinbar und obendrein mit einem Schlagbaum abgesperrt. Von dort aus geht es also nur zu Fuß weiter...
...Sobald man diesen verlassenen Ort betritt, spürt man eine seltsame Aura, bisweilen macht sich sogar Unbehagen breit.
Man hat eine Geisterstadt vor sich, keine Menschenseele ist hier, nur man selbst, und doch hat man das Gefühl als würde man von jemandem beobachtet.
Eilig und aufgeregt geht der Blick in alle Richtungen - überall Totenstille. Manchmal dringt ein seltsames Knacken aus den leerstehenden Häusern ans Ohr.
Die Gehwege weisen bisweilen Löcher auf, durch die man in dunkle Kellerräume blickt....zum Schluss ist man froh und etwas erleichtert, diesen unheimlichen Ort wieder hinter sich zu lassen.
© 2010 Marco Just, Liepe ❙ Alle Rechte vorbehalten. ❍