Brodowin
 

das Sichelbruch

Dieses Kleingewässer mit starker Wasserdynamik liegt südöstlich des Wesensees und gehört zu dessen Binneneinzugsgebiet. Es stellt eine Vertiefung innerhalb einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne dar. An der Südseite passiert der Feldweg, der vom Zauner Weg als Verlängerung des „Karpatenweges“ nach Pehlitz führt.

Die oben angesprochene Dynamik führt in den Sommermonaten zur Austrocknung des Sichelbruchs. Auf Anfrage des Ökodorf Brodowin e.V. erfolgte eine Untersuchung des Gewässers durch die Fachhochschule Eberswalde (2000), wo es darum ging, die Ursachen für diese Schwankungen festzustellen, und wie der Wasserhaushalt langfristig verbessert werden kann.

(Quelle: „Untersuchung zur Restaurierung des Sichelbruchs bei Brodowin“, Fachhochschule Eberswalde, Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz; Hinrich Matthes, Matthias Göttsche, Michael Göttsche; März 2000)

Es soll hier nicht darum gehen, die einzelnen Ergebnisse dieser Untersuchung aufzugreifen, sondern sie lediglich als Grundlage für unsere Betrachtung zu nutzen.

Es wurde unter anderem festgestellt, dass die Wassertiefe im Sichelbruch max. 0,60 m beträgt (bei höchstmöglichem Wasserstand). Der Gewässergrund besteht aus einer etwa ebenso mächtigen Sedimentschicht, bestehend aus z.T. stark kalkhaltiger Organomudde, die wiederum auf einer noch stärkeren Kalkmudde lagert. Diese Schichtung der Sedimente ist nach den oben genannten Autoren typisch für die Verlandung von mesotroph-subneutralen Gewässern.

Fast das gesamte Ufer wird durch einen Schilfgürtel gesäumt, nur an der nordöstlichen Seite kann man bis ans Ufer herantreten.

Die Wasserspeisung erfolgt z.T. oberflächlich durch Hangabflusswasser vor allem während der Schneeschmelze, aber auch über die Haselrinne (und damit auch indirekt über das Haselbruch), die südlich und westlich am Sichelbruch entlangführt und in den Wesensee entwässert.

Der Ausbau dieser Haselrinne scheint nach der hier verwendeten Literatur das Hauptproblem für das Sichelbruch zu sein, da die nun zu geringe Wasserrückhaltung zu einer noch schnelleren Austrocknung und damit zu einer Beschleunigung des Verlandungsprozesses führt.

Da aber dieses Kleingewässer ein wertvoller Lebensraum und traditionelles Laichgewässer vor allem für Rotbauchunke, aber auch für Laub- und Moorfrosch ist, sollte es als solches unbedingt erhalten werden. Gerade das temporäre Austrocknen verhindert eine Ansiedlung von Fischen, die sich als Hauptfeind für Laich und Kaulquappen der Amphibien erweisen würden. Somit hat der dynamische Charakter des Sichelbruchs eine hohe Bedeutung als Laichgewässer für die „wertgebende Amphibienfauna“, zumal hier eben auch gefährdete sowie vom Aussterben bedrohte Arten (Rotbauchunke) leben. Der Erhalt des Sichelbruchs als Amphibiengewässer ist daher von hohem ökologischen Wert.


Mehrere Male ist Reiner Krause im Sichelbruch getaucht und hat dabei unter anderem den dort häufig vorkommenden Wasserhahnenfuß fotografiert.

Auf diesen Bildern sind nur die feingliedrigen Tauchblätter zu sehen, dazu die Blütenknospen.