1989  -  Das Wendejahr in schwarz / weiß   -  experimentieren mit Lichtfiltern  (1)

Im Übrigen sei noch erwähnt, dass dieses Gebäude am 13. Juni 1983 von einen Dachstuhlbrand heimgesucht worden ist. Danach setzte man einfach ein zusätzliches Stockwerk oben drauf, unterteilte darin aber keine Räume.

Es handelt sich um das einstige Hotel und Restaurant von Otto Irrlitz (siehe Lieper Chronik). Später zur DDR-Zeit war hier ein Kinderferienlager des VEB Pentacon untergebracht. Nach dem Brand stand es viele Jahre leer, bis es 1993 zu einem griechischen Restaurant umgebaut wurde, doch auch das ist längst Geschichte.

Ein Blick auf die Häuser am Rundteil, daneben verläuft die schmale Gasse (Fischerstraße), die hinunter zur Brücke und dann weiter auch nach Bralitz führt. Ganz links sieht man die ehemalige Bäckerei Böttcher und rechts am Stallgebäude, das zu „unserer“ Hausnummer 1 gehört, sind noch die alten Schaukästen zu erkennen.

Die Fleischerei Illing gleich nebenan - ein alter Lieper Familienbetrieb. Es ist fast überflüssig zu erwähnen, dass wenige Jahre nach der Wende auch hier Schluss war - schade.

In den hinteren Stallgebäuden zwischen dem Saal und dem „Pentacon-Ferienlager“ befand sich eine Obst- und Gemüseannahmestelle. Ein Hänger zum Abholen wird hier gerade beladen. Auf den Bänken unter den großen Birken war der Jugendtreff.

Ein Blick in die Wiesen, welcher sich offenbarte, wenn wir unten zum Tor hinausgingen.

Hier erkennt man die kleine Tür (mit den hellen Schildern) der Gemüseannahme.

Die Südfassade des Gemeindehauses besaß deutliche Spuren der Alterung, immer mal wieder landete ein Stück Putz unter lautem Klatschen auf dem Hof. Gut zu erkennen ist die Sirene, und gleich links daneben befindet sich das Dachfenster - mein Ausguck.

Hier wieder eine bereits bekannte Aufnahme (dieses und folgendes Bild), von der wir schon erwähnten, dass man Schwierigkeiten hat zu erraten, von wo aus sie gemacht wurden, wenn man nicht eine Vergleichsaufnahme dazu hat, die hier nun mit dem oberen Bild angeboten wird (4-fache Vergrößerung). Im Vordergrund etwas unscharf sieht man das Dach der Fleischerei Illing, im Hintergrund erhebt sich Künkels Berg, der ebenfalls für mehrere Aufnahmen als Kamerastandpunkt diente.

Die alte Bergschule zweimal vom selben Standpunkt aus gesehen. Dieses Gebäude wurde im Jahre 1831 als neues Schulhaus errichtet, in den Jahren danach aber mehrmals umgebaut, wobei man es durch Anbauten auch erweitert hat. Auf die Geschichte soll hier aber nicht weiter eingegangen werden, es sei nur erwähnt, dass damals ab den 1950er Jahren 8 Klassen in der Schule unterrichtet wurden, bis man am 1. September 1977 die beiden Schulen in Liepe und Niederfinow zum „Oberschulkombinat Liepe-Niederfinow zusammenschloss. Von diesem Zeitpunkt an fungierte die Bergschule nur noch als Schulhort, der Unterricht erfolgte dann in der Goethe-Schule auf dem Gutshof, und zwar von den Klassen 1 bis 4; die Mittel- und Oberstufe (Klassen 5 bis 10) wurden in Niederfinow unterrichtet.

Liepe  -  ein kurzer Rückblick  (1988 bis 1998)

Auf der Seite „1988“ wurde es schon angedeutet: Mein Hauptkamerastandpunkt zu jener Zeit war das kleine Dachfenster neben der Sirene in der Karl-Liebknecht-Straße 1; hier oben hatte man Ruhe und konnte gut abschalten, außerdem bot sich ein guter Blick über die Dächer.

Da ich nun, wie bereits erwähnt, damals nicht darauf aus war, eine Dokumentation zu schaffen, war ich auch nicht darauf bedacht, gezielt bestimmte Dorfausschnitte zu fotografieren. Das hatte aber zur Folge, dass sich manche Motive des Öfteren wiederholen, was man hier einfach in Kauf nehmen muss, weil sie zumindest zu unterschiedlichen Zeiten oder auch mit unterschiedlichen Brennweiten aufgenommen worden sind. Somit ist der Bereich um das Rundteil häufiger zu sehen als andere Abschnitte und vieles erscheint eben auch gar nicht.

Begann ich noch 1988 mich überhaupt der Fotografie mit einer Spiegelreflexkamera zu widmen (auf Farb-Diafilm), so kam 1989 die Schwarz-Weiß-Fotografie hinzu. Hier war es nun das Spiel mit den farbigen Lichtfiltern, mit denen man interessante Effekte (insbesondere den Wolkenhimmel) erzielen konnte. Aus den hieraus entstandenen Ergebnissen schöpft diese Seite. Man sieht oft, wie zerkratzt die alten Filme sind.

Wir sagten es schon: Es war das letzte Jahr, in dem die Zeit noch fast zu stehen schien - dörfliche Ruhe, wo die Lieper noch gern an der Straßenecke standen und ihr Dorfgespräch führten.

Wieder zwei Aufnahmen von oben (bereits bekannte Motive), aber eben einmal vor dem Laubaustritt (Hochformat) und im Sommer (folgendes Bild). Hier ist zudem ein Stück der Fernsehantenne zu sehen, die man zwei Bilder höher hinter der Sirene erkennt. Die untere Antenne diente dabei dem Empfang der Ersten Programme (DDR 1 und ARD), jene darüber empfing DDR 2 und ZDF, womit es dann auch schon weitgehend erschöpft war, manchmal konnte man noch sehr schwach SFB 3 empfangen und in den 1980er Jahren kam auch SAT 1 hinzu (ebenfalls für uns damals sehr schwach).