1993  -  die „Fast-Fotopause“

Liepe  -  ein kurzer Rückblick  (1988 bis 1998)

Ähnlich wie im vorangegangenen Jahr habe ich auch 1993 ausgesprochen wenig fotografiert. Konkret heißt das, dass auf dieser Seite zwar mehr Fotos gezeigt werden als auf der vorigen, dafür ist aber immer nur dieselbe Szenerie zu sehen, nämlich das einstige Brachland an der oberen Triftstraße unterhalb von Sacks Berg, auf dem im Laufe der 1990er Jahre insgesamt fünf neue Eigenheime entstanden. Insofern ist diese Seite keineswegs uninteressant, denn wer die Triftstraße noch aus jener Zeit kennt, wird erstaunt sein, wie sehr sie sich verändert hat. Auf der vorigen Seite wurde das schon angedeutet als drei Fotos zu sehen waren, die den Bereich des späteren Hauses Nr. 13a (des ersten der fünf Neubauten) im herbstlichen Gewand zeigten. Eben jener Bereich ist auch hier der Mittelpunkt aller Bilder, wobei die Jahreszeit (Winter und Vorfrühling) aufgrund der kahlen Bäume und Sträucher einen besseren Blick zulässt.

Das Haus Nr. 14 ist hier sogar komplett zu sehen (sonst bislang nur angedeutet).

Das erste zu bebauende Grundstück wird langsam vorbereitet, im Wege stehende Sträucher abgeholzt und gleich verbrannt. Der Aushub der Baugrube war nämlich bereits für den Monat Februar angesetzt, weil der Keller separat entstand und über die Sommermonate stehen musste, bevor das Haus im September draufgesetzt wurde.

Die Ausschachtarbeiten für das erste Haus begannen nun also im Februar, der Bau des Kellers erfolgte im März. Dieses Bild zeigt eine interessante Perspektive mit einigen der „alten“ Häuser im Hintergrund.

Wie immer ist es Sacks Berg, der den besten Überblick ermöglicht, so dass man eine Vorstellung davon bekommt, wie es hier einst aussah. Dort, wo heute die Nr. 15 steht (die Nummernvergabe ist hier im oberen Bereich der Triftstraße etwas verwirrend), erkennt man auf dem Bild noch ein paar Garagen, die im Zuge der Urbarmachung weichen mussten.

Mit dem Aushub durfte mit Genehmigung des Bürgermeisters eine Vertiefung auf der gegenüberliegenden Straßenseite verfüllt werden, wodurch zusätzliche Fläche entstand und der steile Hang etwas länger gezogen wurde

Eine weitere interessante Perspektive ergibt sich, wenn man am Fuße von Sacks Berg steht. Die Sicht ist inzwischen extrem eingeschränkt, während man hier (1993) noch einen freien Blick hatte; aber mit den neu bebauten Grundstücken kommen zwangsläufig die Bepflanzungen, und innerhalb weniger Jahre verwandelt sich ein Landschaftsstrich derart, dass man ihn, wenn die Häuser nicht so markant wären, kaum wiedererkennt. Auch das im Vordergrund zu sehende, aufgeschüttete Erdmaterial wurde alsbald zur Befestigung an der Kante entlang mit Bäumen bepflanzt, die inzwischen stattlich geworden sind.

Die letzten beiden Bilder sind nun ein halbes Jahr später aufgenommen worden; auf den im März errichteten Keller wurde am letzten Septembertag das Haus gesetzt, wobei wir mit diesem Bild bereits etwas vorgreifen, denn das nächste ist eigentlich das ältere, da die Giebel noch nicht montiert sind. Aber die Perspektive passt gerade besser zu den davor gezeigten und macht einen guten Vergleich möglich. Man sieht, dass sich der aufgeschüttete Erdaushub bereits teilweise begrünt hat. Das Material war zu jenem Zeitpunkt schon so stark verfestigt, dass sogar die LKWs darauf umdrehen konnten.

Der finale Blick soll nun wieder von erhöhtem Standort präsentiert werden, man sieht jetzt den gesamten noch unbebauten Streifen. Dieses Bild ermöglicht einen guten Vergleich mit den entsprechenden Aufnahmen aus den Jahren 1995, 1996 und 1997 (siehe dort).

Wegen ihres schlechten Gesamtzustandes (und vielleicht auch ihrer Abgeschiedenheit) war die Triftstraße in früheren Zeiten nicht unbedingt das beliebteste Ausflugsziel - so hab ich es jedenfalls in Erinnerung, denn als Kind (zur DDR-Zeit) hörte ich wenig Begeisterung bei den Erwachsenen, wenn von der „Kaserne“ (wie die Triftstraße auch genannt wurde) gesprochen wurde.

Dabei ist die Landschaft hier oben mit ihrer reichen Naturausstattung sicherlich eine der schönsten im Ort, und die Fernsichten, die man von einzelnen Bergkuppen hat, fasziniert jeden, der sie genießen darf. Hinzu kommt die Ruhe fernab des Dorfgetummels.

Hier sieht man, wie einsam das Haus Nr. 14 einst stand, welches man heute von diesem Standort gar nicht mehr sehen kann, da es nahezu vollständig verdeckt wird.