1994 - Es tut sich was.
1994 - Es tut sich was.
Liepe - ein kurzer Rückblick (1988 bis 1998)
Auch bei diesem Hochformat befinden wir uns noch in der Triftstraße.
Hier oben findet man nur noch Gärten; die beiden großen abgestorbenen Pappeln, auf denen zahlreiche Misteln wachsen, gehören inzwischen der Vergangenheit an.
Übrigens stand in früheren Zeiten in der Triftstraße das so genannte „Armenhaus“ (Haus-Nr. 11), von dem sogar noch Fundamentreste zu erkennen sind.
Nach den beiden sehr fotoarmen Jahren 1992 und 1993 geht es nun wieder etwas umfangreicher weiter.
Das Jahr 1994 brachte die ersten wirklich sichtbaren Veränderungen mit sich (was vor allem den Dorfkern betrifft); die Poststelle z.B. zog von der Ernst-Thälmann-Straße in die Karl-Liebknecht-Straße 1 um, also ins Gemeindehaus, wie am Bild oben zu sehen ist, und vor allem: das Rundteil erfuhr eine komplette Neugestaltung und mit ihm der gesamte Fußgängerbereich ringsherum, wie man hier an den Bordsteinen unschwer
erkennen kann.
Ansonsten habe ich kaum Straßenszenen festgehalten, die meisten Bilder aus diesem Jahr zeigen Gesamtszenerien bei leicht diesigem Wetter vom Mühlenberg aus, die weiter unten zu sehen sind.
Das erste Foto (oben) zeigt (wie erwähnt) das damalige „Gemeindehaus“, zu erkennen an der Schrift über dem Eingang und an den vergitterten Fenstern im Erdgeschoss; darüber hatten wir unsere Wohnung.
Das zweite Bild zeigt den ersten Neubau in der (oberen) Triftstraße, der zugleich auch der erste überhaupt nach der Wende in Liepe ist (aufgestellt im Herbst 1993).
Entsprechend karg sieht das Gehöft ringsherum aus.
Wie schon erwähnt, war die Triftstraße in diesem Bereich ja nur ein Sandweg auf einer Länge von ca. 200 Metern, davor und dahinter holpriges Kopfsteinpflaster.
Und wir bleiben gleich in der Triftstraße. Markant waren die Garagen auf der linken Seite, gegenüber den dazugehörigen Wohnhäusern (hier in Höhe der Hausnummern 12 a - d).
Doch das Land wurde verkauft, und es entstanden in den Folgejahren mehrere Neubauten, weshalb nun auch die Garagen weichen mussten. Das untere Bild zeigt die große Scheune an der Friedhofszufahrt, sie wurde am 13. September 1999 abgerissen.
Dies sind abermals Bilder aus der oberen Triftstraße (im Dezember), noch steht die Nr. 13a, von wo aus hier der Blick geht, nur als einziger Neubau, das übrige Bauland liegt noch völlig brach (Bild oben). Erst im folgenden Jahr wurde mit dem Bau des Nachbarhauses (Nr. 13b) begonnen.
Das untere Bild zeigt die verregnete Triftstraße, die hier oben (wie erwähnt) damals nur ein Sandweg war.
Im folgenden nun die erwähnten Aufnahmen vom Mühlenberg, der heute längst kein attraktiver Aussichtspunkt mehr ist, da zu viele aufkommende Sträucher und Bäume die Sicht versperren, so dass lediglich die Wintermonate einigermaßen die Sicht auf das Dorf freigeben.
Das erste Bild wurde direkt vom Plateau, auf dem die Mühle stand, gemacht und zeigt im Hintergrund den Friedhof.
Nur wenige Meter ist bei diesen beiden Bildern der Kamerastandpunkt versetzt (zu erkennen am Weißdornstrauch links) und trotzdem bieten sich zwei durchaus verschiedene Szenerien.
Allerdings haben wir an diesem Vormittag eine schlechte Fernsicht.
Vom selben Standort wie beim vorangegangenen Bild erfolgt hier ein Blick mit Teleobjektiv (400 mm Brennweite, 8-fache Vergrößerung); es ist erstaunlich, wie dadurch die Perspektive verfälscht wird, die Häuser wirken z.T. anders angeordnet.
Die alte Turnhalle (ganz früher ein Pferdestall), dahinter die Baracke des ehemaligen Kindergartens, der inzwischen zum Jugendclub umfunktioniert wurde.
Die Kirche ist für einen Fremden kaum zu erkennen, so schlicht wirkt vor allem ihr Turm. Einige Rätzel gibt wahrscheinlich der große Baum im Vordergrund auf, bei dem es sich um die große Linde gegenüber der Haus-Nr. 10 in der Ernst-Thälmann-Straße handelt. Durch die Tele-Perspektive sind die Objekte hier dichter aneinander „gerutscht“.
Hinten links sieht man sehr schön die Bergschule und in der Mitte natürlich dominierend das große Bauernhaus von Schumacher (vormals Gehricke), bei dem man wieder das Fachwerk zum Vorschein brachte (viele Jahre war es nämlich mit hellen Platten überdeckt.
Schließlich bleibt noch der Blick auf den Gutshof, der (wie der Traktor zeigt) hier noch in Betrieb ist.
Im Hintergrund erstreckt sich, wie ein See wirkend (immerhin ist es ja ein Teil des Lieper Sees), der tote Arm, wobei man von hier aus sogar bis zur Einmündung des Freigrabens blicken kann, die allerdings im Dunst verschwindet.
Hier sei eine Szenerie des so genannten „Oderberger Endes“ gezeigt;
Liepe ist ja ein recht lang gestreckter Ort von immerhin rund drei Kilometern, wobei man zwischendurch manchmal den Eindruck hat, als hätte man das Dorf bereits verlassen, und dann kommen plötzlich doch noch ein paar Häuser.
Dieses Bild zeigt die Wendeschleife im Vordergrund, die hier eher wie eine Sandwüste wirkt. Sie wurde in späteren Jahren asphaltiert.
Zum Schluss nun ein Bild von der Lieper Brücke im Dezember, wir blicken vom Südufer des Kanals, wo sich auch eine traditionelle Angelstelle befindet.
Diese Brücke wurde Ende der 1960er als insgesamt vierte gebaut, sie ist eine der ganz wenigen Spannbetonbrücken auf dem Gebiet der einstigen DDR.
Die Aufnahme wurde mit einem Farbverlauf-Filter „Malve“ gemacht, daher erscheint der Himmel leicht getönt.
Mehr zu den Lieper Brücken: Hier
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