1998 (2)
Die insgesamt vierte Lieper Brücke - eine Spannbetonbrücke - wurde 1968 gebaut. Das erste Bauwerk - eine Eisenbrücke (die heutige Teufelsbrücke in Finow) - überspannte noch vor der Kanalbegradigung den Lieper See etwa 200 m nördlich in der Zeit von 1896 bis 1911. Mit der Einweihung des Hohenzollernkanals (des heutigen Oder-Havel-Kanals) wurde die zweite Brücke (ebenfalls eine Eisenbrücke) in Betrieb genommen, die kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges, im April 1945 gesprengt wurde. Danach setzte für wenige Jahre eine Fähre die Bauern zu ihren Ländereien über bis man schließlich eine Holzbrücke errichtete, die im März 1951 eingeweiht wurde. Doch die Lebensdauer einer Holzbrücke ist von vornherein sehr begrenzt, und so folgte schließlich der Bau der Spannbetonbrücke, deren Ende wahrscheinlich nicht durch ihre natürliche Alterung bestimmt wird, sondern durch den Bau des neuen Schiffshebewerkes, wenn größere Schiffe vielleicht nicht mehr hindurch passen.
Die beiden folgenden Bilder wurden am 7. April aufgenommen, jenes darunter am 10. Mai vom Schlauchboot aus.
Mit der alten Brücke wirkt das Schöpfwerk besonders schön und versprüht einen Hauch von Nostalgie. Die Aufnahme wurde am 10. August gemacht.
Dieses markante Haus wurde etwa um 1900 (vielleicht kurz davor) erbaut, nachdem ein anderes Gebäude, das an der selben Stelle stand, zuvor abbrannte. Hier war früher das Kaiserliche Postamt untergebracht, später die Deutsche Post, bis sie 1994 vorübergehend in die Karl-Liebknecht-Str. 1 umzog, um dann ihre Filiale im Ort gänzlich zu schließen.
Wahrscheinlich ist es überflüssig, die folgenden beiden Aufnahmen zusammen zu zeigen, eine hätte sicher gereicht. Man sieht lediglich bei der oberen den Ansatz zu Goldbecks Berg, der (wie erwähnt) ganz oben auf seinem Plateau Kurths Berg genannt wird und uns schon mehrfach als geeigneter Aussichtspunkt dienlich war, während dahinter das alte Gutshaus hervor schaut. Auf dem unteren Bild kommen die Wiesen etwas besser zum Vorschein, und auf beiden Fotos erkennt man im Hintergrund den Festplatz sowie sehr gut den Parallelverlauf von Straße und Weg.
Wieder ist es Künkels Berg, der uns hier als Ausblick dient. Die Aufnahmen wurden mit Teleobjektiv (200 mm Brennweite) am 20. Juli gemacht.
Noch einmal blicken wir auf unsere Kirche - diesmal am 15. Oktober; der Vorplatz wurde schon oft für kleine Dorffeste genutzt.
Wer mehr über die Lieper Dorfkirche erfahren möchte, der sei auf die Ausführungen in der/den Chronik(en) verwiesen, da es den Rahmen dieser Darstellung sprengen würde.
Von den Häusern am Rundteil ist eines besonders auffällig - das ehemalige Haus der Gebrüder Lehnshack, die hier einen Colonial-Laden unterhielten. Zur DDR-Zeit existierte darin ein Kosum und das bis in die 1990er Jahre. Die Familie W., der das Haus heute gehört, restaurierte es schließlich, so dass es jetzt in neuem Glanz erscheint; die markante, mit Schieferplatten bestückte Wand des Westgiebels blieb dabei original erhalten.
Auch dieses sowie das nächste Bild diente als Gegenüberstellung für eine alte Postkarte.
(aufgenommen am 6. Oktober)
Etwas störend ist bei diesem Bild das teilweise hinein ragende Stoppschild. Da ich aber möglichst die selbe Szenerie wie auf einer historischen Postkarte festhalten wollte, ließ sich dies nicht verhindern. Auf diese Weise fotografierte ich mehrere Motive in Liepe und stellte sie in meiner Bilder-Chronik, die derzeit rund 1200 Fotos umfasst, den alten Aufnahmen gegenüber. Es ist dabei sehr interessant zu sehen, wie markant die alten Gebäude geblieben sind.
(aufgenommen am 6. Oktober)
Eine weitere Straßenszene (hier am 15. Oktober aufgenommen) zeigt sich unterhalb von Künkels Berg, auf dem wir nun schon oft gestanden haben. Rechts im Bild zweigt der Wiesenweg ab, die Nachmittagssonne wirft lange Schatten.
Und wieder eine Szene aus der Triftstraße (16. Oktober); wir blicken auf das Haus Nr. 2, sehr deutlich ist hier der auf der Seite „1997 (Triftstraße)“ erwähnte Abzweig des Sommerweges zu sehen, über den das Haus erreichbar ist. Nichts ist mehr von der Sandwüste zu sehen, auch die Triftstraße ist nun eine moderne Beton-Pflasterstraße.
Die herbstlichen Wiesen haben etwas melancholisches und faszinierendes zugleich, eine wunderbare Stille liegt über der Landschaft, in aller Ruhe weiden die Kühe in der tief stehenden Sonne.
Beide Aufnahmen wurden am 16. Oktober gemacht.
Liepe - ein kurzer Rückblick (1988 bis 1998)
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