Rastenburg                                            Ketrzyn
 

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Wolfsschanze

 

In Rastenburg hat man sein Ziel längst noch nicht erreicht. Die Fahrt geht noch etwa acht Kilometer weiter in östliche Richtung nach Görlitz, zum Schluss nur noch durch Wald bis sich zur linken Hand plötzlich eine Freifläche auftut  -  der Parkplatz....und gleich dahinter das geheimnisvoll anmutende Areal, das in den 1940er Jahren entstand und bis November 1944 einer der Hauptaufenthaltsorte Hitlers war.

Wir waren sehr gespannt, was uns nun erwarten würde, hat man doch schon etliche Sendungen im Fernsehen hierüber verfolgt.

Wolfsschanze

Der sonnige Tag brachte viele Kontraste und das inzwischen stark zugewachsene Gelände ließ die alten Bauwerke, die allesamt nur noch Ruinen waren, nicht ganz so unheimlich wirken wie man es erwartet hätte.

Das erste größere Anwesen, das vor uns auftauchte, war der Bormann-Bunker (Bild oben). Einen so freien Blick, zumindest aus manchen Winkeln, hatte man längst nicht auf alle Gebäude, so dass sich das Fotografieren insgesamt recht schwierig gestaltete, zumal die Anlagen durch die Sprengungen zum großen Teil zerstört sind. Der größte aller Bunker  -  der Hitler-Bunker  -  musste sogar mehrmals gesprengt werden. Die 8 m starken Mauern erforderten mehrere Tonnen TNT. Die gewaltige Detonation ließ sogar noch in Rastenburg die Fenster in den Häusern bersten und das Eis auf den Seen der Umgebung brechen, auch wenn diese mehrere Kilometer entfernt waren.

Göhrings Bunker sah besonders beeindruckend aus. Die Seitenwände wurden durch die Sprengung nach außen gedrückt und der Deckenbereich senkte sich zu einer Ecke hin ab, während er sich auf der gegenüberliegenden Seite anhob. Die beiden Bilder zeigen ihn daher auf beiden Seiten. Er schien auch insgesamt von den Bunkern des Sperrkreises 1 am besten erhalten geblieben zu sein.

Im Sperrkreis 2 fanden wir diesen „Doppelbunker“, einen damals allgemein zugänglichen Luftschutzraum, auf dessen Dach sich einst Flak und MG-Einheiten befanden.

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