Erdmannen                                             Ciesina
 
 

Der Dokumentation von 1999 folgend sei auch hier wieder mit Omas Heimatdorf Erdmannen begonnen.

Was wir  -  und das vor allem hier, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen  -  nicht für möglich gehalten hatten, war dennoch sehr augenscheinlich: der Fortschritt.

Offenbar hatten einige Ruhe suchende und Geld nicht missende Leute dieses Fleckchen als eine Art Geheimtip für sich entdeckt, und so stellten wir hier so manchen Neubau fest; auch einige der alten Häuser erhielten einen „neuen Glanz“.

Selbst die Straße, die von der Dorfkreuzung nach Süden führt, war längst kein romantisch anmutender Sandweg mehr, sondern eine feste Asphaltstraße, auf der man nun bequem über Kowallik und Blumenau nach Friedrichshof (Rozogi) fahren konnte.

Erdmannen

Ohne nun eine Wertung vorzunehmen, war unser erster Eindruck eine Enttäuschung. Das rührte aber sicher hauptsächlich daher, dass die Erwartungen in eine ganz andere Richtung gingen.

Ich wollte meiner Mutter ein Erdmannen zeigen, wie ich es damals vor 12 Jahren kennenlernte  -  verträumt, idyllisch, eine Welt für sich. Irgendwie war es das ja immer noch, aber auf andere Weise  -  eben fortschrittlicher.

Damals fühlte man sich mit einem Mal um 50 Jahre zurückversetzt, Filme wie „Die Heiden von Kummerow“ fielen einem sofort ein und es war, als würde man diese längst vergangene Zeit plötzlich lebendig vor sich haben, und genau das war es, was man jetzt im Jahre 2011 ein wenig vermisste.

Trotzdem  -  auch das Erdmannen des 21. Jahrhunderts war schön, man musste halt nur zweimal hinschauen und die Moderne akzeptieren, auch wenn man sich in dieser sonst sehr ursprünglichen Gegend erst damit anfreunden muss.


Wir bewegen uns mit diesen Bildern (das oberste ausgenommen) schrittweise vom Dorf weg in Richtung Süden, bis wir es von den entfernten Wiesen nur noch am Horizont erkennen.

Es sind jene Wiesen, die meine Großmutter als Kind so oft durchquerte, wenn sie auf dem Weg zur Schule war, denn sie wohnte ja weit außerhalb auf einem Bauerngehöft, wie bereits in der Dokumentation von 1999 berichtet wurde. Dazu hatte ich eine separate Seite angelegt, und auch dieses Mal statteten wir dem alten Gehöft einen Besuch ab, um zu schauen, was sich hier verändert hat. Auch dazu gibt es wieder eine extra Seite, die hier oder ganz unten rechts angeklickt werden kann.

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