Carinhall  -  Kellergang

Das von außen leicht zu übersehende, aber durchaus verlockende Loch am ehemaligen Standort des Sicherheitsdienst-Gebäudes. Die Aufnahme wurde am 12. April 1999 gemacht, also rund ein halbes Jahr nach „unserem“ Einstieg in diese geheimnisvolle unterirdische Welt, die sich hier aber als sehr begrenzt erwies.

Kellergang zwischen der ehemaligen Ordonnanzwache und dem Sicherheitsdienst am 22. Oktober 1998

Der Zufall wollte es, dass mir ein auf den ersten Blick eher unscheinbares Loch am Standort des ehemaligen Sicherheitsdienstes auffiel. Dieser befand sich, wenn man vom Hirschplatz näherte, vor dem neuen Innenhof auf der rechten Seite. Ihm gegenüber (also links) stand die Ordonnanzwache. Beide verband ein unterirdischer Gang, der auf diesen Bildern gezeigt wird.

Wir waren zu Zweit an jenem Tag unterwegs und hatten eigentlich den Privatbunker im Visier, doch der Eingang zu diesem war überraschend zugeschüttet worden, und es schauten nur noch drei Betonrohr-Enden als Einfluglöcher für Fledermäuse aus der Erde (siehe Seite „Bunker“). Daraufhin schauten wir uns anderweitig auf dem Gelände um, denn neues gibt es quasi immer zu entdecken und sei es nur, dass jemand ein paar Steine von A nach B umplatziert hat.

Das auf dem folgenden Bild gezeigte Erdloch sah nun (wenn auch recht klein) etwas „verdächtig“ aus, und man brauchte nicht viel Fantasie zu vermuten, dass man dort ein Stück weit hineinblicken konnte. Einen rund 15 m langen Kellergang hatten wir allerdings nicht vermutet. Zuerst wurde nur ein Fotoapparat hineingehalten, um zu schauen, was einen hier erwarten würde. Der entwickelte Film brachte dann Gewissheit und Zuversicht, dass es sich um einen erstaunlich gut erhaltenen und offensichtlich begehbaren Kellergang handelte.

Nur einer von uns (ich) passte durch die enge Bewehrung und konnte somit hineinschlüpfen. Zunächst fotografierte ich den Bereich direkt unter dem Loch (übernächstes Bild), drehte mich dann um und lichtete Stück für Stück den gesamten Gang ab, bis es am gegenüberliegenden Ende (unter der ehemaligen Ordonnanzwache) nicht mehr weiterging.

Das letzte Foto ganz unten zeigt schließlich (mit lichtempfindlicherem Film) noch einmal den Gang in seiner gesamten Länge.

Am 22. Oktober und damit fast 2 Monate nach der Entdeckung des Neugierde erweckende Loches erfolgte der Einstieg. Dieses Bild zeigt den Blick zurück nach oben. Das Blitzlicht verfälscht hierbei die Helligkeitsverhältnisse, so dass das Loch kaum zu erkennen ist....

....Und hier ein paar Schritte zurück - immer noch der Einstiegsbereich.

Dann drehte ich mich um in die andere Richtung und schritt vorsichtig den Gang entlang, vorbei an rostigen Halterungen. Man könnte vermuten, dass sich an dieser Wand einst Regale mit Waffen und Munition befanden, immerhin verband dieser Keller - wie erwähnt - die Ordonnanzwache mit dem Sicherheitsdienst.

Langsam scheint sich das Ende des Ganges abzuzeichnen....

....Und tatsächlich erkennt man bald, dass es sich um eine Sackgasse handelt, was natürlich zu erwarten war. Es ist ohnehin überraschend gewesen, überhaupt noch einen weitgehend intakten Kellergang und noch dazu von dieser Länge hier zu finden, in den man so leicht und ohne Probleme gelangen konnte.

Zugegeben: Hätte es hier noch eine Verzweigung gegeben, mehr als mit der Taschenlampe ein Stück geleuchtet hätte ich gewiss nicht, so groß die Neugier auch gewesen wäre.

Da lag es nun vor mir: Das zugeschüttete Ende des Ganges unter der einstigen Ordonnanzwache.

Hier hinten hängt auch die Kellerdecke etwas durch, die sich sonst nur als Ganzes ein Stück gesenkt hatte, so sah es jedenfalls aus.

Aus dieser Perspektive erkennt man am deutlichsten, wie die Decke links oben ein Stück gesackt ist und dadurch geringfügig schief hängt.

Zum Schluss sei der Kellergang in seiner Länge noch einmal im gesamten gezeigt (ein lichtempfindlicherer Film machte es möglich); wir blicken also noch einmal in Richtung Ordonnanzwache, sehen das verschüttete Ende und die herabhängende Decke. Auf halber Länge quert eine Rohrleitung.

Zufahrt     Hirschplatz     Torwärterhäuser     Kellergang     Neuer Innenhof     Bibliotheksflügel     Hauptgebäude     Bunker    Springbrunnen     Uferbereich     Gruft     Kommandantur     Kantine Stendel     Neue Adjudantur     Flak-Befehlsstelle     Edda-Schlösschen     Schießstand