Flugplatz Merseburg

Tupolev TU 134 in Merseburg am 19. März 2014

Unmittelbar neben dem Flugplatz Merseburg befindet sich der „Airpark“ - ein Technikmuseum, das hauptsächlich Luftfahrt-, aber auch sonstige alte Technik ausstellt. Die Sammlung ist beeindruckend und überaus sehenswert.

Das Außengelände wartet mit diversen Militärflugzeugen auf, die alle überdacht sind, einigen Hubschraubern, deren größtes Exemplar eine Mi 8 ist, sowie drei Passagierflugzeugen: einer IL 62, einer TU 134 und einer IL 14 (der Größe nach aufgezählt).

Die IL 62 war finanziell nicht mehr zu halten und musste daher verkauft werden, das erzählte man mir vor Ort. Man kann sie allerdings mieten und für private Veranstaltungen im besonderen Ambiente nutzen. Das schließt aber wiederum eine Innenbesichtigung im Rahmen eines Meseumsbesuches aus. Das kann man nur bei der Tupolev und bei der IL 14 machen. Erstere ist innen noch original erhalten und deshalb unbedingt zu empfehlen, zumal man sofort mit dem charakteristischen Geruch dieser russischen Flugzeuge konfrontiert wird. Wer das noch von früher kennt, wird sofort an die alte Zeit erinnert. So geht es mir selbst auch, wenn ich solche Maschinen betrete, wodurch die persönlichen Erinnerungen sofort wieder präsent sind.


Diese Tupolev kam 2004 in den Besitz der Ausstellung in Merseburg, vorher stand sie in xxx, und zog dort bereits viele Besucher an, deren Zahl aber nur vor der Wende nennenswert war, danach verlor die Maschine an Attraktivität, so, wie es vielen Ausflugszielen im Osten erging, denen man nun zumindest vorübergehend den Rücken kehrte. Eine solche Situation sorgt nicht gerade für finanziellen Segen, so dass der Verbleib der SCZ für einen Moment ungewiss war.

Die rettende Lösung war also der Transport nach Merseburg, der die Maschine zumindest vor der Verschrottung bewahrte.

Doch auch hier fehlt das Geld, ihr Äußeres instand zu halten, was man vor allem auf den Nahaufnahmen sieht. Immerhin ist der Innenraum sehr gut erhalten und vermittelt eine etwaige Vorstellung von der damaligen Art zu reisen. Aus heutiger Sicht mag dies gewöhnungsbedürftig erscheinen, doch wenn ich mich selbst zurückerinnere, muss ich sagen, dass es allein schon die Tatsache, fliegen zu dürfen, war, die dies zu einem besonderen Erlebnis werden ließ, zudem hatte man eh keinen Vergleich und damit auch keine wirkliche Vorstellung von dem, was man im „Westen“ unter komfortablem Reisen verstand.

Aus meiner eigenen Sicht kann ich sagen, dass das Betreten einer TU 134 im Jahre 1985 für mich ein Schlüsselerlebnis, das mich bis heute nicht loslässt, weshalb eine Wiederkehr in eine solche Maschine für mich sehr viel eindrucksvoller (und schöner) ist als der Aufenthalt in einem „modernen“ Flugzeug.

Wie schon auf der Seite „Finow“ erwähnt, war es eine TU 134, mit der ich damals als erstes flog, und zwar nach Prag. Das Mittelstreckenflugzeug wurde auf dieser Strecke allerdings nur kurze Zeit eingesetzt, weshalb ich wohl von Glück reden kann, dass ich es Mitte der 1980er Jahre abgepasst habe.

Je nachdem, um welche Ausführung es sich handelt, kann dieser Typ rund 76 Passagiere transportieren, was für das hohe Aufkommen zwischen Berlin und Prag offenbar nicht sehr lohnenswert war. Man sieht beim Blick in die Kabine, dass auf jeder Seite nur zwei Sitzreihen angeordnet sind, der Innenraum ist somit nicht sehr viel größer als der eines Reisebusses (allerdings ein ganzes Stück länger).

Sehr angenehm für den Passagier (das ist meine Ansicht) sind die kreisrunden Fenster, die beispielsweise auch die IL 18 hat. Das Herausschauen ist dadurch angenehmer als bei einer IL 62.


Fortsetzung folgt....


Tupolev TU 134 in Merseburg am 19. März 2014

Bug der Tupolev von der Gangway aus (19. März 2014)

Die Tür - gleich geht´s hinein... (19. März 2014)

Ein Blick in die Kabine (19. März 2014)

     Fotogalerie

IL 62, Blick von außen (19. März 2014)

IL 62 (Heck) mit Blick zur TU 134 und zur IL 14; aufgenommen mit 6x6 Mittelformat (19. März 2014)

TU 134 aus der Nähe mit IL 14; aufgenommen mit 6x6 Mittelformat, wovon dann nur ein Ausschnitt gescannt wurde (19. März 2014)

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