Flugplatz Stölln

Er ist der älteste Flugplatz der Welt, denn seine Geschichte reicht ebenso weit zurück wie die des Fliegens selbst. Auf den ersten Blick erkennt man ihn gar nicht als solchen, wäre da nicht die markante IL 62 der INTERFLUG, die auf dem Gelände die Attraktion schlechthin ist.

Am 23. Oktober 1989 wurde sie hier unter schwierigen Bedingungen und auf abenteuerliche Weise durch die erfahrene Crew um Kapitän Hans-Dieter Kalbach gelandet. Es war insofern spektakulär, als dass man hier nur 900 Meter Landestrecke zu Verfügung hatte und noch dazu auf leicht welligem Wiesenland, welches dafür entsprechend aufwendig vorbereitet werden musste. Normalerweise braucht eine solche Maschine eine 2000 Meter lange Betonpiste, daher hat man auch am Flugzeug selbst diverse Ausbauten vorgenommen, um dessen Gewicht möglichst weit zu reduzieren. Des Weiteren hat man etwas sehr riskantes gewagt, nämlich die Schubumkehr bereits vor der Landung in einer Höhe von 30 Fuß eingeschaltet. Dadurch war es möglich, die Maschine sehr kurz hinter der Waldkante aufsetzen zu lassen - ein gefährliches Unterfangen, aber wiederum notwendig aufgrund der begrenzten Landestrecke. Zu ihrem endgültigen Standort (Fotos) konnte sie anschließend aus eigener Kraft bewegt werden.

In der vorderen Hälfte ist nun eine Ausstellung rund um den Flugpionier Otto Lilienthal, zu dessen Ehren die Maschine hierher verbracht wurde, untergebracht, während sich im hinteren Teil ein Standesamt befindet.


Wenn man vom Dorf her das Flugplatzgelände betritt, wird man unweigerlich von der großen Maschine begrüßt, die sich gleich zur Rechten präsentiert. Dieser Umstand erlaubt es, die Seite mit der „Lady Agnes“, wie man das Flugzeug dann getauft hat (Lilienthals Frau hieß Agnes), zu beginnen, zumal es - verglichen mit den anderen Fluggestellen, die man hier vorrangig antrifft (kleine Segelflieger) völlig aus der Reihe fällt und dennoch: Die ausgemusterte Maschine fand hier einen würdigen Platz und repräsentiert durch ihr original belassenes Äußeres eine abgeschlossene Epoche in der deutschen Geschichte, hält Erinnerungen wach und ist für Nostalgiker und Enthusiasten ein gern besuchter Ort; vor allem aber ist sie eine Gedenkstätte für den Flugpionier Otto Lilienthal, der im Jahre 1891 den „Menschenflug“ begründete.

Alle auf dieser Seite gezeigten Bilder wurden am 27. Juli 2005 mit dem Kodak E 100 VS Diafilm aufgenommen.


Wie erwähnt, reicht die Geschichte dieses Platzes bis zu den Anfängen zurück. Otto Lilienthal war es, der hier vom Gollenberg aus seine Flugversuche startete und hier auch tödlich verunglückte. Vielleicht kommt es nicht von ungefähr, dass der Flugplatz in Stölln immer ein Start- und Landeplatz für Segelflieger war und es bis in die Gegenwart geblieben ist. Obwohl sich schon zu Lebzeiten Otto Lilienthals der Motorflug zu entwickeln begann, arbeitete er selbst nur an der Weiterentwicklung des Gleitfluges.


Dort, wo auf dem vorletzten Bild das kleine Segelflugzeug zur Landung ansetzt, schwebte damals auch die große IL 62 ein.

     Fotogalerie

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Blick vom Fuße des Gollenbergs am 27. Juli 2005

Blick vom Fuße des Gollenbergs am 27. Juli 2005

27. Juli 2005

27. Juli 2005

27. Juli 2005

27. Juli 2005

14. April 2014